5 perfekte Gin-Cocktails für den Frühling von Peter Jauch
Wenn man morgens mit dicker Jacke vor die Tür geht und abends im T-Shirt nach Hause kommt, weiß man: Der Frühling ist da! Für Peter Jauch eine wunderschöne Jahreszeit. Der Autor von „GIN – Das Buch“ und Gründer von about GIN TONIC verrät uns seine liebsten Gin-Cocktails für einen perfekten Frühlingsanfang.
1. Negroni on Tonic
Der Klassiker-Cocktail schlechthin. Im Frühling mag ich ihn einfach ein bisschen leichter. Zum ersten Mal kam mir ein Negroni on Tonic in der Goldenen Bar in München ins Glas. Klaus St. Rainer entwickelte gemeinsam mit den Gründern von Aqua Monaco das erste Dry Tonic Water der Welt. Zunächst wollten sie ein Tonic ohne Zuckerzusatz auf den Markt bringen. Bei der Verkostung dieser Rezeptur zog es ihnen aber direkt die Schuhe aus – sooo trocken und bitter ging es dann doch nicht. Vermutlich hätten es zwei Personen auf der Welt geschmeckt. Sie entwickelten das Golden Monaco, es kam mit 4,9 Gramm Zucker / 100 ml auf den Markt und war das erste seiner Gattung. In UK wurde die Zuckersteuer eingeführt und viele Hersteller zogen nach.
Aber zurück zum Klassiker-Cocktail: Seit 1919 gibt es den Negroni und seit Jahren gehört er zu den beliebtesten klassischen Cocktails. Der Alkoholgehalt liegt nicht selten bei knapp 30%. Das ist mir an einem Frühlingsnachmittag einfach zu viel, und so kommt ein trockenes Tonic Water mit ins Glas. Der frische Apèro-Drink hat so einen ähnlichen Alkoholgehalt wie ein Glas Wein. Auch andere Dry-Tonic-Varianten, wie das vom Schweizer Hersteller Gents, harmonieren perfekt mit einem klassischen Negroni.
Rezept Negroni on Tonic:
- 3 cl Gin
- 3 cl Wermut
- 3 cl Bitter
- 10 cl Dry Tonic Water
2. Basil Mule
Mit dem Basil Smash hat Joerg Meyer einen der jüngsten Gin-Cocktails geschaffen, den man auf der ganzen Welt genießen kann. Ein frischer und großartiger Cocktail. Wer mich kennt, der weiß, dass ich ihn am liebsten als Mule genieße. Zum Basil Smash gebe ich gern ein Ginger Beer mit wenig Zucker hinzu. Die erfrischende Kombination prickelt im Frühling besonders.
Rezept Basil Mule
- Eine Hand voll Basilikumblätter (mindestens 10-12)
- 6 cl Gin (z.B. Sipsmith)
- 3 cl frischer Zitronensaft
- 2 cl Zuckersirup
- Topping mit einem Ginger Beer (bspw. Aqua Monaco)
3. Gimlet
Der Gimlet soll auf englischen Schiffen seinen Ursprung haben. Die Recherchen von Armin Zimmermann auf seinem Blog Bar-Vademecum zeigen ein anderes Bild. Der Cocktail stammt wohl eher aus den 1920er Jahren. Ein frischer und großartiger Drink, der den Frühling so richtig feiert. In meiner Rezeptur nutze ich selbstgemachten Lime Juice Cordial zu gleichen Teilen mit einem feinen Gin.
Rezept Lime Juice Cordial (am Vortag herstellen!)
- 150 g Zucker
- 360 ml Wasser
- 12 frisch gepresste Limetten
- ¼ Löffel Zitronensäure (für längere Haltbarkeit)
- Zesten von 3 Limetten
Alles bis auf die Zesten aufkochen – vom Herd nehmen und die Zesten für zwei, drei Minuten beigeben. Anschließend in eine Flasche abfüllen und über Nacht in den Kühlschrank stellen.
Rezept Gimlet
- 5 cl Gin
- 5 cl Lime Juice Cordial
4. Clover Club
Auf den Geschmack des Clover Clubs kam ich während meines Hamburg-Besuchs für die Buch-Produktion. Ich besuchte die Fontanay Bar. Ceiron Gedigks Herangehensweise an diesen erfrischenden Cocktail hat mich überzeugt, seither verwende ich selbst auch zwei unterschiedliche Gins. Je zur Hälfte kommen ein wacholder- und ein zitruslastiger Gin in den Shaker. Einmal so ausprobiert, bestelle ich diesen Cocktail in jeder Bar genauso.
Rezept Clover Club
- 3 cl wacholderlastiger Gin
- 3 cl zitruslastiger Gin
- 2 cl frischer Zitronensaft
- 2 cl Himbeer-Sirup (nicht zu süsse Varianten verwenden)
- ½ Eiweiß
- Himbeeren nach Wahl für die Garnitur verwenden
5. Dry Martini
Der Klassiker schlechthin. Die Seele eines Gins entdeckt man, wenn er mit Wermut zusammenkommt. Ehrlich gesagt blieb mir der Zugang zum Martini lange verwehrt. Inzwischen weiß ich, dass ich viele schlechte serviert bekommen habe. Als Anja Prestel, die Fotografin von „GIN – Das Buch“, und ich in London vormittags um 11:00 Uhr bei Sipsmith auf Jared Brown trafen, ging bei mir der Martini-Stern auf.
Jared warf den Cocktail und ich stand mit großen Augen da. In dem Moment fragte ich mich, ob seine Technik dazu führen würde, dass mir der starke Martini schmecken würde. Ja, einmal im Glas, entdeckte ich die Ausgewogenheit des Martinis. Seither werfe auch ich ihn und jedes Mal kommt mehr davon ins Glas.
Rezept Dry Martini
- 6 cl Gin (wacholderlastig, wie Sipsmith, Deux Frères, Beefeater 47%, Hayman’s Royal Dock etc.)
- 1 cl Dry Vermouth
Cheers!
Euer Peter Jauch
Über Peter Jauch
Peter Jauch ist Autor von „GIN – Das Buch“ und Gründer von about GIN TONIC. Er ist Speaker und Host verschiedener Gin-Erlebnisse (Tastings, Festivals, Dinners). Zudem gründete er das „GIN Erlebnis Festival“, das „about spirits Festival“ und schrieb das Konzept für die „GIN church“ Zürich. Weitere Infos über ihn gibt’s unter aboutgintonic.com.