Schöner schlürfen: Was Ölziehen bewirken soll
Ölziehen ist ein mehr als dreieinhalbtausend Jahre altes ayurvedisches Morgenritual, bei dem der Mundraum mit kaltgepresstem Pflanzenöl gereinigt wird. Aber was ist dran an dem antiken Trick aus der fernöstlichen Heilkunst? Wir verraten es Euch.
Ölziehen kommt aus dem Aryuveda
Ein Geheimtipp ist das Ölziehen (neudeutsch: Oil Pulling) sicherlich nicht mehr. Das jahrtausendealte Beauty- und Gesundheitsritual aus der ayurvedischen Heilkunst scheint mittlerweile zu einem gesunden Lifestyle dazuzugehören. Das Prinzip ist einfach: Wer morgens seinen Mund mit hochwertigen Ölen spült, profitiert nicht nur von einer glänzenden Mundhygiene und strahlend weißen Zähnen, sondern erzielt auch viele weitere positive Effekte, die weit über den Mundraum hinausgehen.
Was ist Ölziehen?
In der menschlichen Mundhöhle leben ca. 50 Milliarden Bakterien – zwei Drittel davon auf der Zunge. Das Ölziehen vermindert die schädliche Wirkung der Bakterien, indem sie die gesundheitlichen Gefahren direkt an der Wurzel packt. Im wahrsten Sinne des Wortes. Denn das Öl dringt tief in die Zahnfleischtaschen und Zwischenräume ein und bindet angesammelte Krankheitskeime, Bakterien und Giftstoffe, die wiederum durch das Ausspucken aus dem Körper gelangen. Dabei soll das Ölziehen unter anderem positive Auswirkungen haben auf:
- Zahnverfärbungen
- Zahnfleischentzündungen und Parodontitis
- Mundgeruch
- Kopfschmerzen
- Bronchitis und grippale Infekte
- Magen-Darm-Erkrankungen
- Schlaflosigkeit
- Ekzeme, Akne, Schuppenflechte und Neurodermitis
- Menstruationsleiden
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Klingt zu schön, um wahr zu sein? Möglich. Denn nicht alle Gesundheitsexperten sind von der Wirksamkeit des Ölziehens überzeugt. Ihr Argument: Bislang gibt es kaum wissenschaftliche Studien, die sich intensiv mit dem Verfahren auseinandergesetzt haben und somit die Wirksamkeit der Methode belegen können. Immerhin: Bislang hat das Ölziehen noch niemanden geschadet. Grund genug, den ayurvedischen Beauty-Trick auszuprobieren!
Schritt 1: Auswahl des Öls
Wem die Anwendung eines handelsüblichen Öls suspekt erscheint, kann in eigens für das Ölziehen hergestellte Spezial-Produkte investieren, wie zum Beispiel das Mundziehöl von ELIXR, Niyok oder Primavera. Wesentlich kostengünstiger, aber genauso gut, klappt’s mit einem hochwertigen, kaltgepressten Sesam-, Oliven- oder Kokosnussöl in Bio-Qualität.
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Schritt 2: Zungenreinigung
Nach ayurvedischer Tradition sollte vor dem Ölziehen zunächst die Zunge gereinigt werden. Hierzu eignet sich entweder ganz simpel ein Esslöffel oder ein spezieller Zungenschaber. Die Zunge wird somit nicht nur großflächig von Belag befreit, auch das Entschlacken des Verdauungssystems wird reflektorisch angeregt.
Schritt 3: Ölziehen
Der beste Zeitpunkt für das Ölziehen ist morgens gleich nach dem Aufstehen, während man sich fertig macht. Dafür nimmt man einen Esslöffel mit Öl in den Mund und zieht es für mindestens 15 bis 20 Minuten durch den Mundraum und die Zahnzwischenräume. Zugeben, an das ölige Geschmackserlebnis muss man sich erst gewöhnen. Zumal im gleichen Moment der Speichel angeregt wird und somit die Menge des Flüssigkeit zunimmt.
Schritt 4: Ausspucken und Zähne putzen
Nach dem Ölziehen wird das Bakterien-Gemisch ausgespuckt. Entsorgt das Öl am besten in einem Küchentuch und anschließend im Hausmüll, da es sonst die Toiletten- oder Waschbecken-Abflüsse verstopfen könnte. Danach den Mund noch einmal mit reichlich warmen Wasser ausspülen und ausgiebig die Zähne putzen. Fertig!
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Titelbild: ©Pexels