Richtige Pflege bei Nesselsucht
Wir streben nach einer natürlich schönen Haut, doch manchmal macht uns die Natur einen Strich durch die Rechnung. Urtikaria, auch Nesselsucht genannt, ist ein Hautausschlag, der sich durch juckende Erhebungen bemerkbar macht.
Manchmal ist es nur eine vorübergehende Reaktion auf etwas, manchmal dauert es Jahre bis man den Auslöser gefunden hat. Bei Nesselsucht ist die richtige Pflege besonders wichtig, damit der Ausschlag gemildert wird. Ähnlich wie bei der Stewardessen-Krankheit heißt das Motto: Weniger ist mehr. Wir geben Euch einen Überblick!
Was verursacht Nesselsucht?
Wer schon einmal in Brennnesseln gefasst hat, weiß, wie unangenehm der darauffolgende Ausschlag auf der Haut sein kann. Nesselsucht ähnelt diesem Hautbild – daher auch der Name. Am ganzen Körper können sich juckende, rote Quaddeln bilden, die teilweise nach ein paar Stunden wieder verschwinden, in vielen Fällen aber leider bleiben. Der Hautausschlag entsteht durch Immunzellen, die als Reaktion auf einen Reiz den entzündungsfördernden Botenstoff Histamin ausschütten.
Die Ursachen für Nesselsucht reichen von physikalischen Reizen wie Kälte, Licht, Reibung oder Druck über Inhaltsstoffe von Medikamenten und Pflegeprodukten bis hin zu Allergien und psychischen Belastungen.
Hautpflege und Kosmetik bei Nesselsucht
Weil die Haut besonders empfindlich ist, müssen Make-Up und Pflegeprodukte gut gewählt werden. Wer etwas Passendes gefunden hat, sollte unbedingt dabei bleiben, da jedes neue Produkt das Risiko birgt, die Nesselsucht erneut auszulösen oder zu verschlimmern. Hautpflege und Kosmetik sollten dabei so wenig Inhaltsstoffe wie möglich und keine Duft- und Konservierungsstoffe enthalten. Am besten sind Produkte aus der Apotheke geeignet, zu denen es eine fachkundige Beratung gibt. Von Drogerie-Artikeln und Naturkosmetik ist in den meisten Fällen abzuraten.
Die Reinigung sollte minimalistisch ausfallen: Weiche Mikrofasertücher reinigen das Gesicht sanft und entfernen Make-Up und Schmutz. Wer einen zusätzlichen Reiniger oder eine Gesichtslotion verwenden möchte, sollte hier etwas für überempfindliche und gereizte Haut nehmen. Avène bietet tolle Produkte für hypersensible Haut, deren Inhaltsstoffe gut verträglich sind.
Worauf die Haut reagiert, ist meist Erfahrungssache, trotzdem sollten mögliche Auslöser gemieden werden. Dazu zählen z.B. sehr heißes oder kaltes Wasser sowie mechanische Peelings, die sehr viel Reibung auf der Haut erzeugen können. Statt die Haut beim Abtrocknen zu reiben, sollte sie besser abgetupft werden, damit der Hautkontakt möglichst schonend ist.
Tipps
- Am besten führt Ihr ein Tagebuch über alles, was Ihr zu Euch nehmt oder verwendet. Schübe sind dann besser einzuordnen und man weiß, welche Nahrungsmittel oder Stoffe man meiden sollte.
- Wer dazu neigt, viel zu kratzen, trägt am besten kurze Fingernägel, um die Haut nicht zu verletzen.
- Gels und Cremes mit Antihistaminika helfen bei akutem Juckreiz.
- Kalte Umschläge lindern den Juckreiz und das Brennen.
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Öl ist eine echte Wunderwaffe für die Gesichts- und Hautpflege. Speziell sensible Haut und empfindliche Haut profitieren von Hautölen, da diese die angegriffene Hautbarriere wieder aufbauen und sich wie ein Schutzfilm auf die Haut legen.
Titelbild: ©CoffeeAndMilk on iStock