Makellose Maniküre?

Von der Schallplatte auf die Nägel: Was ist eigentlich Shellac?

Es gibt einige „Evergreens“ der Kosmetikindustrie, die uns Frauen immer beschäftigen. Eine ewige Herausforderung ist die Suche nach der perfekten Methode für gepflegte, gesunde Nägel und langanhaltenden Nagellack. Seit Kurzem boomt daher Shellac, schließlich verspricht der Lack eine makellose Maniküre für bis zu drei Wochen. Doch was ist Shellac und ist er wirklich besser als UV-Gel?

Was ist Shellac?

Hätte uns vor einiger Zeit jemand nach Shellac gefragt, wären uns höchstens Schallplatten in den Sinn gekommen. Doch inzwischen gehört er längst in jedes Nagelstudio. Der Grund für den Boom: Perfekt lackierte und natürlich wirkende Nägel, die bis zu drei Wochen halten sollen! Shellac ist eine harzige Substanz, die aus den Ausscheidungen der Lackschildlaus nach ihrem Saugen an bestimmten Pflanzen gewonnen wird. Als reines Naturprodukt ist es nicht gesundheitsschädlich und wird in der Kosmetikindustrie bereits seit langer Zeit zum Beispiel in Lippenstiften und Mascaras eingesetzt. Shellac als Markenname ist eine Mischung aus Nagellack und Gel und stammt ursprünglich von der Marke CND.

frau mit roten naegeln

©Daiga Ellaby on Unsplash

Wie funktioniert die Maniküre mit Shellac?

Ähnlich wie bei Gel besteht die Maniküre mit Shellac aus mehreren Schichten. Zunächst wird ein Basecoat aufgetragen, danach die Farbschicht und anschließend der Topcoat, der für eine Versiegelung sorgt. Danach muss der Lack unter einer LED- oder UV-Lampe für einige Sekunden aushärten. Um einer Schädigung durch UV-Licht entgegenzuwirken, raten viele Mediziner dazu, die Nägel mit UV-Schutz vorzubereiten oder Handschuhe zu tragen. Danach ist der Lack ähnlich wie beim Gel fest mit dem Nagel verbunden und hält bis zu drei Wochen – ohne Kratzer und Absplittern.

Wie wird Shellac entfernt?

Für das Entfernen kommt bei den Studios eine spezielle Tinktur zum Einsatz, die Aceton oder andere starke Lösungsmittel enthält. Die Fingerspitzen müssen ca. zehn Minuten in die Lösung eingetaucht oder mit getränkten Pads umwickelt werden. Sie kann allerdings die umliegende Nagelhaut angreifen und den Nagel brüchig und anfällig für Infektionen machen. Experten empfehlen daher eine Pause zwischen den Shellac-Maniküren von mehreren Wochen und eine regenerierende Pflege mit Biotin und einem Nagelöl, um den Nagel zu kräftigen und zu pflegen.

Unterschied zwischen Shellac und Gelnägeln?

Streng genommen trifft die Bezeichnung Gelnägel auf beide Arten der Maniküre zu, denn auch Shellac ist ja eine Art Gel. Es gibt allerdings Unterschiede in der Anwendung: Bei der Maniküre mit Gel wird der natürliche Nagel vorher etwas abgefeilt, angeraut und entfettet. Es folgen Tips (bei der Neumodellage), Haftgel und mehrere Schichten Kunststoffgel sowie das Trocknen unter UV-Licht. Zum Entfernen beziehungsweise wenn das Gel aufgefüllt werden muss, muss der Kunstnagel abgefeilt werden, was dem Naturnagel schaden kann. Bei der Maniküre mit Shellac werden die Nägel insgesamt mehr geschont und sowohl der Auftrag als auch das Entfernen mit der Tinktur geht wesentlich schneller. Das Ergebnis wirkt außerdem natürlicher, da der Lack nicht so dick ist wie Gel. Auch alltägliche Herausforderungen wie Kleingeld aufheben fallen dadurch leichter.

Preislich liegt eine solche Maniküre ähnlich wie bei Gel je nach Studio bei ab 40 €. Außerdem gibt es inzwischen auch UV- und LED-Lampen und Shellac-Nagellacke im Handel, sodass man theoretisch eine Shellac-Maniküre auch selbst zuhause machen kann. Wir empfehlen aber die Behandlung bei einem Profi in einem guten Nagelstudio.

haende in wasser

©Jacob Owens on Unsplash

Shellac – Die Vor- und Nachteile

Vorteile:

  • Lange Haltbarkeit (bis zu drei Wochen)
  • Schneller Auftrag und schnelles Trocknen
  • Natürliches Ergebnis
  • Naturnagel wird insgesamt weniger stark belastet
  • Schnelles und unkompliziertes Entfernen

Nachteile:

  • Form und Länge sind nicht beeinflussbar, vorgegeben durch den Naturnagel
  • Acetonhaltige Lösung zum Entfernen ist aggressiv
  • Bei UV-Lampe: UV-Strahlung lässt die Haut der Hände schneller altern und erhöht das Hautkrebsrisiko
  • Farbe wächst wie Gel raus, nach zwei bis drei Wochen muss neu manikürt oder entfernt werden

Unser Tipp: Inzwischen gibt es auch Nagellacke mit Geltextur im Handel, die ohne Lichtbehandlung bis zu zwei Wochen halten und mit acetonfreiem Nagellackentferner abgenommen werden können (Zum Beispiel von Sally Hansen oder Essie). Bei Essie wirkt vor allem der Top Coat wahre Wunder – mindestens eine Woche Haltbarkeit, wir haben es getestet!

Das interessiert Dich auch

Rund, eckig, spitz oder doch in der Trendform Squoval? Wir schauen uns die unterschiedlichen Nagelformen mal genauer an, damit bei der nächsten Maniküre nichts mehr schief geht, und geben Euch Tipps, wie Ihr sie am besten feilt. Obwohl es sich noch nach Spätsommer anfühlt, stellen wir Euch jetzt die sechs angesagtesten Nagellack-Trends für die Herbstsaison vor. Bevor wir unsere Nägel wieder in die neuesten Trendfarben tauchen können, muss der alte Lack ab. Darum zeigen wir Euch die besten Nagellackentferner, die natürlich wirken.

Titelbild: ©Sergey Zolkin on Unsplash