Komasaufen, Ballermann-Musik und Co.: Fasching nervt!
Bald steht sie wieder an, die sogenannte „fünfte Jahreszeit“: Fasching, Fasnet oder welche Bezeichnung es sonst noch je nach Region dafür gibt. Im Kindesalter noch gern gesehener Anlass zum Verkleiden, nerven mich als Erwachsene die Tage rund um Umzüge, Faschingsparties und Kostüm-Wahnsinn. Doch es gibt ein paar Tipps, wie man als Faschingsmuffel diese Zeit übersteht!
TRADITIONEN PFLEGEN ODER NIVEAULOSES MASSEN-BESÄUFNIS?
Zunächst möchte ich vorausschicken, dass es durchaus sympathische und schöne Seiten am Fasching gibt: Das Gemeinschaftsgefühl, das Verkleiden oder auch die vielen Vereine. Ich persönlich könnte mir zwar nie vorstellen, als Hexe verkleidet bei einem Faschingsumzug mitzuwirken, aber das kann ja jeder selbst entscheiden. Sicherlich sind auch nicht alle Faschingsliebhaber niveaulose Säufer und notgeile Zeitgenossen, die nur auf eine Gelegenheit zum Grapschen warten.
Aber es gibt eben doch einen Großteil an Faschings-Fans, die meine Abneigung geschürt haben: Da wird unter der Woche schon vor 12 alles getrunken, um den Pegel nach oben zu treiben. Im leider oft einfallslosen Kostüm torkeln dann diverse Polizisten, Krankenschwestern oder Cowboys durch die Straßen, um sich der ein oder anderen sexuellen Entgleisung hinzugeben.
Die Krönung des schlechten Geschmacks ist für mich die Musik: Hier tönen scheinbar die „Ballermann Best of Hits“ in Dauerschleife aus den Boxen, nur unterbrochen durch diverse Schlachtrufe wie „Zickezacke, zickezacke, heu, heu, heu“. Wahrscheinlich stören mich diese Auswüchse auch deswegen, weil ich es eigentlich grundsätzlich schön finde, Traditionen zu pflegen und der ursprüngliche Karneval als deutsches Kulturgut damit ein bisschen mit den Füßen getreten wird.
ES GIBT KEIN ENTKOMMEN! WIE ÜBERLEBT MAN FASCHING?
Fasching ist natürlich auch eine Art des Eskapismus: Ein Mal aus dem Alltag ausbrechen, alle Probleme vergessen und einfach Spaß haben – was natürlich grundsätzlich zu befürworten ist. Oft wird Faschingsgegnern wie mir daher vorgeworfen, man sei spaßbefreit oder solle sich „mal locker machen“. Wenn das aber heißt, dass ich mich unter der Woche ins Koma saufe und als erwachsener Mensch sämtliche Regeln des Anstands und der Moral vergesse, dann bin ich lieber langweilig!
Richtig entkommen kann man dem Fasching sowieso nicht: Manche Geschäftspartner sind eine komplette Woche nicht erreichbar, Straßen werden für Umzüge gesperrt, Verkäufer oder sogar Banker tragen plötzlich Clowns-Nasen und die Geschäfte sind mit Kostümen gesäumt und haben teilweise geänderte Öffnungszeiten. Hier sind ein paar meiner persönlichen Survival-Tipps für Faschingsmuffel:
1. Informieren: Wann und wo finden welche Umzüge statt und wie kann ich diese umgehen/umfahren? Welche Geschäfte haben anders geöffnet?
2. Keine Diskussion mit Faschings-Fans anfangen: Du kannst nur verlieren! Natürlich kann man sagen, dass man selbst kein Fan ist, aber leidenschaftlichen Hass sollte man unterdrücken, denn er wird auf ebenso leidenschaftliche Faschingsliebe treffen und diese Emotionen sind unvereinbar.
3. Das Positive sehen: Du lebst in einer Hochburg? Nutze die Zeiten, in denen die halbe Stadt beim Umzug ist und gehe in Ruhe einkaufen (Beachte dazu Punkt 1.) Viele Kollegen nehmen für Fasching Urlaub? Du hast das Büro für dich!
4. Gleichgesinnte suchen: Wie wäre es mit einer Konter-Party mit anderen Faschingsmuffeln? Bestimmt teilen in deinem Freundeskreis einige die Ansicht. Verkleiden geht natürlich trotzdem, aber mit Stil: Zum Beispiel eine Gatsby- oder Tarantino-Party.
Und zu guter Letzt gilt der Spruch aus der Karneval-Hochburg Köln: „Jeder Jeck ist anders“. Daher lasst den Faschings-Fans ruhig ihren Spaß, auch wenn es manchmal weh tut!
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