Ein Leben ohne Stress?

Stress lass nach! Es ist Zeit, uns selbst aus dem Hamsterrad zu befreien

Kaum ein Wort ist so im allgemeinen Sprachgebrauch verankert wie Stress. Wir sind gestresst von der Arbeit, von den Kindern, den Freunden, haben Stress mit dem Partner oder sind allgemein irgendwie im Stress. Dabei kultivieren wir diesen Zustand erschreckend oft selbst und stecken irgendwann in einem Teufelskreis. Doch den kann und muss man durchbrechen!

Stress darf kein Statussymbol sein!

Stress ist laut einer Definition „erhöhte körperliche oder seelische Anspannung, Belastung, die bestimmte Reaktionen hervorruft und zu Schädigungen der Gesundheit führen kann.“, was ja nicht wirklich positiv klingt. Dennoch hat sich der Begriff in den letzten Jahrzehnten irgendwie verselbständigt und scheint fast so etwas wie ein modernes „Must-have“, eine Art emotionales Statussymbol zu sein. Die Aussage „Ich bin gerade so im Stress!“ gehört irgendwie dazu, egal ob beruflich oder privat. Denn wer keinen Stress hat, der macht irgendwas falsch, oder? Dass das eigentlich völlig absurd ist, darauf können sich wohl die meisten Menschen einigen. Doch schneller als man denkt, ist man selbst in dieser Spirale. Die Anforderungen im Job sind heute anders als noch vor einigen Jahrzehnten. Wir sind eine Telekommunikationsgesellschaft und durch Internet, E-Mails und Smartphone haben sich die Reaktionszeiten drastisch verkürzt. Was einerseits zur Entwicklung von neuen Branchen und Wachstum geführt hat, hat beim „Faktor Mensch“ oft zu einem andauernden Zustand der Anspannung geführt. Ständige Erreichbarkeit und eine Masse an Input führen zu Stress und ironischerweise kultivieren wir den teilweise selbst, in dem wir da mitspielen, uns immer mehr Aufgaben und Verpflichtungen aufladen und oft viel zu spät entschlossen „Stopp!“ rufen – egal ob im Job oder im Privatleben.

Stressfrei geht nicht immer, aber man kann die Dosis beeinflussen

Karl Lagerfeld sagte mal: „Ich kenne keinen Stress, ich kenne nur Strass“ und das obwohl dieser Mann wahrscheinlich das Epizentrum eines sehr stressigen Alltags war. Diese Gelassenheit wäre uns auch zu wünschen, doch in der Realität sind wir oft fest gefangen in den Klauen des „Stressmonsters“. Natürlich können wir nicht alle auf einer rosa Wolke schweben und dauerentspannt durchs Leben gehen – gerade weil wir mit anderen Menschen interagieren und uns nicht einfach emotional abkoppeln können. Auch Sprüche wie „Stress‘ dich doch nicht!“ helfen nur bedingt, denn manchmal sind Sorgen oder eine erhöhte Anspannung ja durchaus nötig, solange sich das auf ein gesundes Maß beschränkt und die ausgeglichenen Phasen überwiegen.

gestresste frau mit hand vor dem gesicht

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Obwohl wir die Faktoren von außen nicht wirklich beeinflussen können, gibt es dennoch einige Tipps, wie man mit Stress allgemein umgehen kann.

1. Die Analyse: Was verursacht gerade Stress? Klingt banal, aber wird oft vergessen. Man denkt in der Regel, man kenne den Grund für die eigene Anspannung, doch eine ruhige Analyse bringt oft eine andere Ursache zu Tage. Zum Beispiel stresst einen nicht die Aufgabe vom Chef, sondern der Streit mit dem Freund am Morgen. Wenn man grundsätzlich das Gefühl hat, immer im Stress zu sein, muss man sich die Frage stellen: Bin ich allgemein mit meinem Leben zufrieden?

2. Die Bewertung: Wie wichtig ist das Problem, der Stressor wirklich? Wenn wir auf einige der stressigsten Situationen im Leben zurückblicken, wird uns oft klar, dass eigentlich alles nur halb so wild war. Wenn wir uns die Zeit nehmen und versuchen, das Problem sachlich zu betrachten, wird es oft kleiner. Ist im emotionalen Ausnahmezustand natürlich nicht immer leicht.

3. Stress zulassen: Klingt auf den ersten Blick widersprüchlich, denn natürlich wollen wir Stress am liebsten vermeiden. Aber Fakt ist: Manchmal geht es eben nicht anders. Daher lieber den Stress zulassen und sich auch gerne „reinsteigern“, schreien und fluchen wenn man das möchte und es sozial verträglich ist – aber nur für eine bestimmte Zeit. Danach macht man Tabula rasa, atmet tief durch versucht die negative Energie abzuschütteln.

4. Rituale schaffen: Der gute alte Anti-Stressball kann ein Anfang sein, aber noch wichtiger sind der regelmäßige, körperliche Ausgleich durch Sport oder bewusste Pausen für sich. Das können nur ein paar Stunden in der Woche sein, in denen man auf der Couch entspannt, anstatt den Haushalt zu machen. Allgemein geht das mit der Regel einher: Nicht zu streng mit sich sein und die Ansprüche an sich selbst auch mal herunterschrauben.

5. Entschlossen Nein sagen: Wenn der Stress vor allem von außen kommt, muss man irgendwann diesen Stressoren einen Riegel vorschieben. Wer immer mehr gefordert wird und es zur Normalität geworden ist, über seine Grenzen hinauszugehen, der muss vor allem im Job rechtzeitig und entschlossen Nein sagen. Niemand kann in den anderen hineinsehen, daher sollte man nicht erwarten, dass der Chef den eigenen Zustand bemerkt, sondern die Problematik offen und klar ansprechen. Seine Grenzen aufzuzeigen ist kein Zeichen von Schwäche, sondern von Stärke und wichtig für die körperliche und mentale Gesundheit!

Wichtig: Während gelegentlicher Stress normal ist, sollte man sich beim andauernden Zustand der Erschöpfung, Frustration oder Angespanntheit ärztliche Hilfe suchen, denn sonst droht früher oder später ein Burn-Out!

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Mit der richtigen Atemtechnik kann man sich auch in stressigen Situationen beruhigen und das „richtige Atmen“ ist gar nicht so schwer. Beim Waldbaden nutzt man die Kraft der Natur, um wieder in Balance zu kommen. Das neue It-Getränk Selleriesaft ist nicht nur gesund, sondern kann auch vor oxidativem Stress schützen.

Titelbild: ©Stephany Lorena on Unsplash