Low Budget Hochzeit
Es soll „der schönste Tag im Leben“ werden. Kein Wunder, dass sich rund um das Thema Hochzeit eine ganze Industrie entwickelt hat, die diesem Superlativ mit teilweise horrenden Summen gerecht werden möchte. Aber nicht jeder kann und möchte hohe fünfstellige Beträge für die Hochzeit ausgeben. Mit ein paar Tipps und Tricks könnt ihr an eurem großen Tag viel Geld sparen und trotzdem ein schönes Fest haben.
Die Dienstleister
Beginnt möglichst frühzeitig mit der Planung, um 1. eine größere Auswahl zu haben und 2. nicht draufzahlen zu müssen. Denn Kurzfristigkeit bedeutet meist höhere Kosten, egal ob bei Dienstleistern wie Fotografen und Traurednern oder der Location. Wenn ihr Geld sparen wollt, wählt am besten einen Termin außerhalb der klassischen Hochzeitssaison, die grob von Mai bis September geht und vermeidet Feiertage als Termin. In der Nebensaison habt ihr allgemein mehr Verhandlungsspielraum bei den Dienstleistern, da diese eventuell Auftragsflaute haben und froh über Einnahmen sind. Auch beliebte Hochzeitstermine wie Silvester oder Schnapszahlen treiben die Kosten natürlich in die Höhe. Wenn ihr einen Termin unter der Woche und außerhalb der Saison wählt, könnt ihr teilweise bis zu einem Drittel und mehr sparen. Natürlich ist ein Wochenende sympathischer, aber andererseits kann man doch auch erwarten, dass sich Familie und Freunde zum Beispiel zwei Tage freinehmen für euren großen Tag und dieses einmalige Ereignis.
Die Gästeliste
Logisch: Je mehr Gäste, desto teurer. In der Hochzeitsbranche wird meistens mit einem Pro-Kopf-Budget kalkuliert und das kann je nach Umfang auch gerne mal bis 100 – 200 € sein. Nach oben gibt es natürlich keine Grenzen. Nicht nur aus Kostengründen ist es ratsam, bei der Gästeliste ehrlich mit sich zu sein: Wen will man wirklich dabeihaben? Sicherlich lässt es sich nicht vermeiden, auch hier der Höflichkeit wegen einige Kompromisse zu machen. Gerade die Frage nach den Kollegen bringt viele in die Bredouille: Lade ich einen ein, muss ich alle einladen. Es ist euer Tag, also seid einfach ehrlich und sagt offen, dass euch Kollegin xy nun mal besonders am Herzen liegt oder ihr verzichtet ganz auf das Kollegium und bringt zum Beispiel allen nach der Hochzeit einen leckeren Kuchen mit.
Das Essen und die Getränke
Es gibt Locations, die an ihren Haus-Caterer gebunden sind. Hier lohnt sich der Vergleich. Je nach Größe der Hochzeitsgesellschaft könnt ihr auch viel selbst machen oder Freunde und Familie bitten. Gerade eine Candy Bar lässt sich zum Beispiel schön selbst gestalten. In Sachen Getränken sind Softdrinks wie Wasser, Säfte, Limonaden sowie Bier, Sekt und Wein die Regel. Auch eine Auswahl an Cocktails könnt ihr anbieten. Spirituosen sind natürlich beliebt, aber auch kostspielig. Streicht sie aus der Liste der bezahlten Getränke, um viel Geld zu sparen oder vereinbart eine Pauschale für den ganze Abend, um euch keinen Kopf zu machen, wenn Onkel Herbert den 5. Schnaps leert. Achtung Korkgeld: Manche Locations verlangen ein sogenanntes Korkgeld, also einen Betrag, der für selbst mitgebrachte Getränke bezahlt werden muss. Hier unbedingt vorher informieren.
Die Dauer der Feier
Viele Hochzeiten beginnen morgens oder mittags und ziehen sich dann bis spät in die Nacht. Klar ist: je länger die Feier, desto höher die Kosten. Viele Locations verlangen zum Beispiel auch zusätzliche Kosten für jede weitere Stunde, die über den vereinbarten Zeitrahmen hinausgeht. Spontane Feierexzesse werden hier schnell teuer. Warum nicht erst am späten Nachmittag starten? So spart ihr euch eine Mahlzeit und mindestens einen Programmpunkt. Auch beim Standesamt sind in der Regel Nachmittagstermine kein Problem. Weiterer Pluspunkt: Gerade als Frau kann man schön ausschlafen, bevor man sich stylen lässt.
Die Einladungskarten
Wer ein Händchen für das Basteln hat, kann die Save the Date- und Einladungskarten selbst basteln, aber auch viele Online-Druckereien bieten inzwischen schöne Einladungskarten an und selbst in der Drogerie gibt es kostengünstige Sets zu kaufen.
Die Dekoration
Gerade bei Blumen ist wieder das Timing entscheidend, denn wenn ihr zum Beispiel Tulpen außerhalb der Tulpensaison wollt, wird das natürlich teurer. Wenn ihr grundsätzlich nicht viel Geld in frischen Blumenschmuck investieren wollt, könnt ihr auch nur auf wiederverwertbare Deko-Elemente setzen, die ihr im Nachgang weiterverkaufen könnt.
Das Brautkleid
Natürlich könnt ihr auch beim Brautkleid und dem Schmuck sparen, wenn ihr zum Beispiel online shoppt oder eben von der Stange. Auch das Stöbern in Secondhand Shops kann sich lohnen. Brautschmuck könnt ihr euch vielleicht von einer Freundin leihen und so auch gleich die Tradition mit dem „Geliehenen“ abdecken. Aber auch hier gibt es inzwischen schönen Modeschmuck, der teuren Accessoires optisch in nichts nachsteht.
Wenn ihr also mit etwas Weitblick und Kompromissfreudigkeit plant, könnt ihr eine günstige und nicht minder schöne Hochzeit feiern. Und am wertvollsten und gleichzeitig unbezahlbar sind sowieso die Erinnerungen!
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Titelbild: ©Foto Pettine on Unsplash