Cocktailstunde: So überzeugst Du an jeder Bar
„Geschüttelt, nicht gerührt!“, so bestellt James Bond seinen Martini und strahlt dabei so viel Selbstbewusstsein und Coolness aus, dass man sich nicht zu fragen wagt: Was ist eigentlich der Unterschied? Einen guten Drink stilvoll zu ordern, gehört irgendwie zur unausgesprochenen gesellschaftlichen Bildung. Wir verraten, welche stilvollen Klassiker du bestellen kannst, wenn dir an der Bar mal wieder nur Piña Colada oder Mai Thai einfallen.
KULTIVIERTE HAPPY HOUR: EINE WELT JENSEITS VON BUNTEN DRINKS MIT SCHIRMCHEN
Wir kennen die Szenen aus Hollywood-Filmen: Eine Gruppe gut gekleideter Herren bestellt ihren Scotch oder Whiskey, eine schöne Frau ordert völlig selbstbewusst einen Martini oder Old Fashioned und alle wirken dabei einfach sophisticated und cool. Die Barkeeper sind so etwas wie stylishe Alchemisten, die den eleganten Herrschaften den Abend versüßen. Ich hingegen bestelle meine Drinks anhand der Zutaten – möglichst mit Kokos bitte – und im Zweifel nach dem Bild. Daran ist natürlich nichts auszusetzen, schließlich können wir im Alltag nicht immer in edlen Hotelbars und gediegenen Lounges abhängen. Trotzdem ist es für manche gesellschaftlichen Anlässe oder auch einfach aus Spaß am Lernen praktisch, sich in Sachen Cocktailkunde weiterzubilden.
WAS IST DER UNTERSCHIED ZWISCHEN GESCHÜTTELT UND GERÜHRT?
Dass es bei der Zubereitung des Lieblingsdrinks von James Bond um die Zubereitungsarten geht, ist klar. Aber worin unterscheiden sich diese? Der Martini besteht als klassischer Cocktail aus Gin oder Wodka und Wermut, die sich durch das Schütteln oder Rühren verbinden. Durch das Schütteln soll der Martini angeblich im Shaker schneller und intensiver vom Eis gekühlt werden, Anhänger der Martini-Trinkkultur bemängeln hingegen, dass der Drink so verwässern kann und trüb wird. Die Glaubensfrage „geschüttelt oder gerührt?“ würden die meisten Kenner also tatsächlich eher mit gerührt beantworten. Für uns Laien macht es geschmacklich aber kaum einen Unterschied. Übrigens: Selbst Daniel Craig hat in „Casino Royale“ mit der Tradition gebrochen und auf die berühmte Frage des Barkeepers geantwortet: „Sehe ich aus wie jemand, den das interessiert?“.
DIESER DRINK PASST ZU DIR
Ein Cocktail ist so etwas wie eine Visitenkarte im Nachtleben oder beim Dinner. Er kann viel über die Person verraten, die ihn bestellt. Hier kommt unsere kleine, natürlich nicht ganz ernst gemeinte Typologie und unser Quick Guide, mit welchen Drinks du nie falsch liegst.
DER KULTIVIERTE: DRY MARTINI
Gin, Wermut und Zitrone oder eine Olive sowie Zitronenschale als Dekoration machen den Drink zum geschmackvollen Klassiker. So stylish, dass auch Blake Lively ihn als düstere Lady in „Nur ein kleiner Gefallen“ ganz cool für Anna Kendrick mixt.
DIE LADY: BELLINI
Der Bellini besteht aus Prosecco, Sekt oder Champagner, püriertem Pfirsich und nach Geschmack etwas Zuckersirup. Er versprüht sommerlichen Esprit, Frische und Eleganz und überzeugt beim Sommerfest genauso wie beim Afterwork-Drink oder als Aperitif!
DIE FASHIONISTA: COSMOPOLITAN
Wenn Carrie, Samantha, Charlotte und Miranda in „Sex and the City“ Drinks bestellten, war das meistens dieser Cocktail. Wodka mit Zitronenaroma, Triple Sec, Limettensaft und Cranberrysaft machen ihn ladylike, leicht und stylish – ein bisschen wie New York.
DER VINTAGE-FAN: OLD FASHIONED
Der Cocktail besteht klassischerweise aus Whiskey, Zucker, Wasser und Cocktailbitter. Es gibt aber auch Varianten mit anderen Spirituosen, die dann entsprechend zum Beispiel Rum Old Fashioned oder Tequila Old Fashioned heißen. Fehlt nur noch eine stilvolle Retro-Bar und wir fühlen uns wie in Mad Men.
DER PLAYBOY: GIN FIZZ
Spritzig, frisch und ein wenig herb. Der Gin Fizz besteht aus Gin, Zitronensaft, Zuckersirup, und Sodawasser zum Aufgießen. Auch hier gibt es verschiedenen Varianten mit anderen Alkoholsorten wie etwa Rum Fizz oder Brandy Fizz. Wenn das Geld besonders locker sitzt, kannst du einen Diamond Fizz bestellen, ein mit Champagner statt mit Soda aufgefüllter Gin Fizz.
Im Zweifel seid ihr mit den Klassikern Gin Tonic, Negroni und Manhattan eigentlich immer auf der sicheren Seite. Erstens weil sie jeder halbwegs gute Barkeeper kennen muss und weil sie „Stil“ statt „Besäufnis“ sagen. Cocktails, die hingegen eher Party schreien als gediegenes Treffen oder Business sind zum Beispiel White Russian, Piña Colada, Cuba Libre, Tequila Sunrise oder Long Island Ice Tea. Mit der richtigen Attitüde und Selbstbewusstsein könnt ihr natürlich auch in einer edlen Bar im Luxushotel den buntesten Cocktail von der Karte bestellen, wenn ihr dazu steht. Charakter und Rückgrat kommen schließlich genau wie gute Drinks nie aus der Mode!
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