DIE MUTTER ALLER KLEIDER: WARUM BRINGT UNS DAS BRAUTKLEID ZUM WEINEN?
Die angehende Braut steht gedankenverloren vor dem Spiegel, streicht sanft über den Tüll und dann passiert es: Ihr und damit meist der gesamten Begleiter-Schar schießen die Tränen in die Augen. Warum zwingt dieses Kleid selbst toughe Frauen emotional in die Knie? Ganz einfach: Es geht nicht um Material, Schnitt oder Modell, sondern um die Symbolik und wie wir uns als Frauen darin sehen.
DO YOU SAY YES TO THE DRESS?
Zugegeben: TV-Sendungen aus den USA, in denen die Frauen bedeutungsschwanger „Ja“ zu ihrem Brautkleid sagen, sind ziemlich, nun ja amerikanisch. Alles ein bisschen überdramatisch und inszeniert. Aber auch in Deutschland haben die Brautausstatter nachgezogen und präsentieren am TV-Nachmittag emotionale Achterbahnfahrten „zwischen Tüll & Tränen“. Wenn die Braut mit ihren Begleitungen empfangen wird, beginnt ein Prozess und den gibt es natürlich auch außerhalb der Fernsehshow. Mit dem Überschreiten der Ladenschwelle stehen sie und der Kauf des für viele Frauen wichtigsten Kleides im Mittelpunkt. „The One“ will schließlich sorgfältig ausgesucht sein. Um das standesgemäß zu zelebrieren, fahren die Ausstatter nicht selten das ganze Programm auf: Vom Sekt über die Ringe und Schleifen zur Vorselektion der Kleider über den blumenberankten Torbogen bis hin zur symbolische Glocke, die nach dem Fund geläutet wird – ein Brautkleidkauf ist kein simples Shopping, sondern kommt oft einer Zeremonie gleich, mit der Verkäuferin als Zeremonienmeisterin.
„JETZT WIRD MIR ERST RICHTIG BEWUSST, DASS ICH HEIRATE“
Für die meisten Frauen sind die Hochzeitsvorbereitungen aufregend und oft auch stressig, doch der Termin zum Kauf des Brautkleides ist wohl für alle angehenden Bräute ein Highlight. Und wenn sie dann so dastehen, auf ihrem Podest, umgeben von ihren Liebsten und sich das erste Mal im Spiegel betrachten, brechen oft alle Dämme. „Jetzt wird mir erst richtig bewusst, dass ich heirate“, diesen Satz hört man dann oft. Nun könnte man meinen, diese Frauen haben ab der Verlobung genug Zeit, sich mit dem neuen Familienstand anzufreunden. Für viele manifestiert sich dieses Bild von sich als Braut aber eben erst, wenn die ersten Lagen Tüll oder Chiffon den Körper berühren. Egal wie modeaffin eine Frau ist, wie viele traumhafte Abend- und Ballkleider sie schon getragen hat, diesem einzigartigen Zauber des Brautkleides kann sich kaum jemand entziehen.
DAS BRAUTKLEID ALS MODISCHE SCHNITTSCHELLE ZWISCHEN VERGANGENHEIT UND ZUKUNFT
Viele Frauen träumen schon als Mädchen von ihrer Hochzeit. Der Moment, in dem sie ihr Kleid finden ist also wortwörtlich das Wahrwerden eines Traumes. Vor allem gelingt dem richtigen Brautkleid ein kleines Wunder: Frauen fühlen sich darin uneingeschränkt schön – losgelöst von Trends und Modediktat. Sie sehen sich durch die Augen ihres zukünftigen Mannes und ihrer Familie. Das Kleid als Textil gewordene Verbindung zwischen Vergangenheit und Zukunft, ein Abschied und ein Willkommen gleichermaßen – ein Feuerwerk aus Stolz, Liebe und Glück. Egal ob exklusive Designerrobe oder günstiges Kleid von der Stange, die Emotion ist entscheidend. Ob diese dann in Freudentränen, Lachen oder auch nur still und leise Ausdruck findet, ist letztlich unbedeutend. Denn im Inneren weiß die Braut letztlich wie bei jeder Liebesgeschichte, wann sie „The One“ gefunden hat.
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