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Muss man alles posten?

Warum bin ich eigentlich auf Social Media?

Wir posten, liken und scrollen kilometerweise durch Feeds. Wir erhaschen Einblicke in fremde Leben, teilen unsere eigenen – zumindest die Highlights daraus. Die sozialen Medien sind ein Zeitvertreib, der viel Spaß, aber auch oft Druck und Wut mit sich bringt. Ich habe mir daher jüngst die Frage gestellt: Warum bin ich eigentlich auf Social Media?

„MUSS MAN JEDEN SCHEISS POSTEN?“

„Hinterfrage nie eine Routine!“, so lautet ein schlauer Spruch. Oder vielleicht ist er auch gar nicht so schlau, denn manchmal müssen wir doch genau das tun, um selbstkritisch und wach zu bleiben, oder? Als ich vor Kurzem mit meinem Mann mal wieder über die sozialen Medien gesprochen habe, kam ich auf die Gretchenfrage: „Warum nutze ich eigentlich Social Media?“. Es gibt da eine ganz pragmatische Antwort: Ich nutze es beruflich und werde dafür bezahlt. Aber natürlich bin ich auch als Privatperson auf Facebook und Instagram unterwegs, poste neben meinen Reisen auch gerne mal meinen Kaffee, mein Essen oder andere eigentlich völlig belanglose Dinge. Genau die Dinge, die Kritiker von ihrem hohen Ross aus gerne als Aufhänger nehmen für Fragen wie: „Muss man jeden Scheiß posten?“ – ironischerweise tun sie diese Meinung oft in einem Post auf Facebook kund. Die Antwort ist klar: Nein, das muss man natürlich nicht. Ich bin kein Influencer, der damit sein Geld verdient. Warum also nutze ich als Privatperson diese Kanäle?

hand hält handy

Photo by Maddi Bazzocco on Unsplash

SOCIAL MEDIA KANN DAS EGO STREICHELN, ABER AUCH MENSCHEN VERBINDEN

Nach eingehender, kritischer Selbstanalyse gibt es auf diese Frage mehrere Antworten; ich habe einfach Spaß daran, schöne Fotos zu machen und Szenen aus dem Alltag einzufangen. Der Spaß an der Kreation an sich ist also ein Grund. Ja, es ist natürlich auch schön, die Herzen auf Instagram aufpoppen zu sehen oder virtuelle Bestätigung durch Likes zu bekommen. Das streichelt das Ego. Viel wichtiger ist aber für mich: Der Austausch mit anderen Menschen, zum Beispiel mit Facebook-Freunden über Kontinente hinweg. Das sind keine echten, tiefgehenden Freundschaften, aber geschätzte Wegbegleiter im Alltag. Außerdem kann ich über Social Media meine Familie und echten Freunde an meinem Leben teilhaben lassen, wenn man sich nicht persönlich sehen kann.

ICH POSTE NICHT, UM ANZUGEBEN, SONDERN WEIL ICH MEINE FREUDE TEILEN WILL

Ich reise zudem sehr gerne und da kommt man schnell in den Verdacht, mit seinen Posts nur „angeben zu wollen“. Natürlich bin ich stolz und freue mich, wenn ich an einem schönen Ort oder in einem tollen Hotel bin, aber statt Prahlen steht bei mir hinter den Posts eher so etwas wie ein Servicegedanke: Ich möchte andere inspirieren, meine persönlichen Empfehlungen geben und sie einfach ein Stück mitnehmen in meinem Alltag. Am Ende möchte ich das nicht mit dem negativen Begriff des Angebens bezeichnen, sondern eher als öffentlich gezeigter Stolz und Freude an schönen Dingen. Dennoch finde ich es wichtig, den Konsum zu hinterfragen, denn das Smartphone und die Social Apps haben ein extrem hohes Suchtpotenzial. Ich erschrecke mich selbst manchmal, wie viel Zeit ich damit verbringe. Daher ist mein Vorsatz, immer selbstkritisch zu sein und die sozialen Medien gezielter zu nutzen – sodass sie mir weiterhin Spaß machen, anstatt zur Belastung zu werden.

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