Lipödem und Sport: So funktioniert’s
Alleine in Deutschland leiden rund 3,8 Millionen Frauen an einem Lipödem, einer krankhaften Fettverteilungsstörung. Aufgrund der symmetrischen Vermehrung des Unterhautfettgewebes geht dies nicht selten mit massiven Druck- und Spannungsschmerzen einher. „Bewegungsmangel, unausgewogene Ernährung, Stress oder zu wenig Flüssigkeitszufuhr können die Symptome zusätzlich verschlechtern“, Ortwin Szabo, Physiotherapeut bei LIPOCURA®, weist auf diese möglichen Symptomatiken hin. Die einzige Möglichkeit einer langfristigen Beschwerdeminderung bietet die Liposuktion, die seit 2005 in den Leitlinien zum Lipödem empfohlen wird. Je nach Schweregrad können Betroffene aber auch mit einer konservativen Therapie eine Verbesserung erzielen. Und auch wenn sich damit eine Fettabsaugung nicht umgehen lässt, sollte Sport für Lipödem-Betroffene eine essenzielle Rolle spielen.
Sport kann nicht heilen, aber lindern
Fakt ist: Bei einem Lipödem handelt es sich um eine Erkrankung des Unterhautfettgewebes, das sich auch durch exzessiven Sport und Fastenkuren nicht aufhalten lässt. „Mit einer Ernährungsumstellung und regelmäßigen Sporteinheiten kann aber durchaus bis zu einem gewissen Grad eine Verbesserung herbeigeführt werden“, erklärt Ortwin Szabo. Dabei sind Sportarten ideal, die die schon belasteten Gelenke nicht noch weiter beanspruchen. Hierzu zählt beispielsweise neben Radfahren, Wandern und Nordic Walking auch sämtlicher Sport im Wasser (wie Schwimmen, Aqua Fitness oder Wassergymnastik). Das Training im Wasser kurbelt das Herz-Kreislauf-System an, während der Wasserdruck wie eine Art Lymphdrainage wirkt und die Durchblutung fördert. Ebenso eignen sich Pilates oder Yoga, die sich mit langsamen, fließenden Bewegungen ebenfalls positiv auf die Lymphgefäße und den Abtransport der Lymphflüssigkeit auswirken. Weiterhin sollte man sich mit der ausgewählten Sportart natürlich wohlfühlen und auch Spaß an deren Ausführung haben. Verzichtet werden sollte dagegen besser auf Sportarten, bei denen es zu starken Erschütterungen des Gewebes kommen kann. Das Gleiche gilt aufgrund der Hämatomneigung für Kampfsportarten sowie besonders anstrengende Übungen, wie etwa beim Krafttraining.
Besonders effektiv: Trampolintraining
Eine weitere effektive und schonende Methode vor und auch nach einer Liposuktion ist das Trampolintraining. Hierfür eignen sich vor allem spezielle Trampolinmodelle, deren Sprungtuch anstelle von Federn mit Gummibändern befestigt ist. Dies garantiert schmerzfreie Bewegungsabläufe, bei denen das Gewebe nicht erschüttert wird. Ortwin Szabo rät: „Schwingende Übungen sind dabei ideal und sollten dem Springen vorgezogen werden.“ Bereits das zehnminütige Schwingen fördert den Lymphfluss, sodass angestaute Flüssigkeit effektiv abtransportiert werden kann. Wem das zu wackelig ist, der kann zum Halt während der Übungen zusätzlich eine T-Stange am Trampolin befestigen.
Tragen von Kompressionswäsche
Um das Lymphsystem während der Sporteinheiten, aber auch davor und danach bestmöglich zu unterstützen, empfiehlt sich das Tragen von Kompressionswäsche. „Wichtig ist dabei, dass das Mieder keinesfalls einschneidet und somit Druckstellen auf der Haut hinterlässt“, rät Szabo. „Auch Falten unmittelbar auf der Haut sollten vermieden werden, da es sonst zu Stauungen kommen kann.“ Tipp: Im Sanitätshaus kann man sich die Wäsche individuell anpassen lassen – mit außen angesetzten Nähten. Des Weiteren sollte die Kompressionswäsche regelmäßig gewaschen werden (ohne Weichspüler). Und auch beim Trocknen gilt: Die Wäsche bitte nicht in den Trockner oder über dem Heizkörper, sondern am besten lufttrocknen lassen. Zusätzlich empfiehlt es sich, die ersten zwei Wochen nach der Liposuktion das Mieder im feuchten Zustand anzuziehen. Dies hat einen leichten Kühleffekt zur Folge, der bis zum Abklingen der groben Schwellungen als besonders angenehm empfunden wird.
Weitere Informationen unter: www.lipocura.de.
Text/Bild: PR | Lipocura