Ab in die Sauna: Arten und Wirkungsweise
Gerade im Winter sehnen wir uns nach Wärme und einem Ort der Entspanung und Gesundheit. Ein Saunabesuch ist das genau das Richtige! Doch nicht nur im Winter ist das Wellness-Ritual eine wahre Wohltat – Wir stellen Euch unterschiedliche Saunaarten und ihre Benefits vor.
Saunen und Dampfbäder sind schon lange für ihre reinigende, entspannende und gesundheitsfördernde Wirkung bekannt. Durch die besonders warmen Temperaturen und teilweise hohe Luftfeuchtigkeit schwitzt der Körper Giftstoffe aus, Verspannungen werden gelöst, die Haut wird gereinigt, die Durchblutung angeregt und der ganze Körper in Schwung gebracht. Durch die wechselnden Heiß-Kalt-Reize wird außerdem das Immunsystem gestärkt. Die klassische Sauna hat ihren Usprung in Finnland, doch es gibt auch andere Arten von Saunen und Dampfbädern. In ihren Wirkungweisen sind sie sich alle ähnlich, jedoch hat jede Sauna ihre eigenen Eigenschaften. Wir stellen Euch verschiedene Arten vor.
FINNISCHE SAUNA
Die finnische Sauna ist eine traditionelle und sehr beliebte Saunavariante – das Wort „Sauna“ ist übrigens auch ein finnischer Begriff. Der Raum ist in der Regel vollkommen mit Holz verkleidet und verfügt über einen Steinofen, auf den Aufgüsse – zum Beispiel Menthol, Minze oder Eukalyptus – gegossen werden.
Die Temperatur in einer finnischen Sauna liegt zwischen 80 °C und 95 °C, während die Luftfeuchtigkeit 10% bis 30% betragen kann. Der Aufenthalt im Schwitzraum beträgt etwa 15 Minuten und wird gefolgt von einer Abkühlung und einer Ruhephase.
BANJA
Die Banja ist eine russische Saunaart. In der Regel ist es eine seperate Holzhütte, die aus drei Räumen besteht – einem Schwitzraum mit Holzofen, einem Wasch- und einem Ruheraum. Die Temperaturen in einer Banja liegen bei etwa 80 °C bis 100 °C, können durch die recht hohe Luftfeuchtigkeit aufgrunddessen, dass viel mit Aufgüssen gearbeitet wird, aber auch deutlich höher erscheinen.
Eine Besonderheit der Banja sind Birkenzweige, die noch ihr Laub tragen und in Wasser eingeweicht werden (sogenannten „Weniki“), mit denen sich die Saunagänger selbst oder gegenseitig quästen (leicht schlagen). Das wirkt wie eine Massage und regt die Blutzirkulation an. Das Wasser, in dem die Birkenzweige eingeweicht werden, wird als Aufguss verwendet, aber auch Bier oder Kwass wird gerne genutzt. Der Aufenthalt im Schwitzraum beträgt etwa 10 bis 15 Minuten und wird gefolgt von einer Abkühlung und einer anschließenden Ruhephase im Ruheraum.
HAMAM
Der Hamam, oder auch Hammām, ist ein Dampfbad, das man vor allem im arabischen Raum und in der Türkei findet. Der Hamam besteht in der Regel aus mehreren Räumen, die meistens mit Marmor verkleidet sind und sich durch Temperaturunterschiede von einander abgrenzen. Der Hamam wird durch einen befeuerten Ofen erhitzt.
Im Hauptraum, dem eigentlichen Dampfbad, liegt die Temperatur bei 50 °C, in der Mitte des Raumes befinden sich kreisrunde Liegeflächen und an den Wänden befinden sich Waschbecken, an denen man sich mit warmem oder kaltem Wasser übergießen kann. Daneben gibt es einen weiteren Raum, in dem etwa 40 °C herrschen. Hier kann man sich mit Bürsten massieren lassen oder sich einem Peeling unterziehen. Abkühlung gibt es im Ruheraum – hier beträgt die Temperatur etwa 30 °C.
BIO-SAUNA
Die Bio-Sauna ist im Grunde eine Light-Variante zur finnischen Sauna und eignet sich deshalb besonders für Anfänger und für Menschen mit hohem Blutdruck, die die extreme Hitze sonst nicht vertragen. Die Temperatur in der Bio-Sauna liegt zwischen 45 °C und 60 °C und wird durch Infrarot-Strahlung erzeugt.
Die Luftfeuchtigkeit liegt anders als in der klassischen Sauna bei etwa 30% bis 55%. In einer Bio-Sauna werden ätherische Öle und häufig auch eine Lichttherapie angewendet. Die Kombination aus Wärme und wechselndem Licht soll sich nämlich positiv auf das Wohlbefinden auswirken – nach der Farbenlehre wirkt Rot belebend, Grün beruhigend und Gelb soll Spannungen lösen und für gute Laune sorgen.
CALDARIUM
Das Caldarium ist römischen Urpsrungs und ist ein Dampf- und Inhalationsbad. Die Temperatur liegt bei etwa 45 °C, dazu herrscht eine hohe Luftfeuchtigkei. Die Wände und Bänke in einem Caldarium sind in der Regel mit Keramik gefließt.
Die milde Hitze in diesem Dampfbad ist besonders kreislaufschonen, entspannt die Muskulatur und wirkt stabilisierend auf das Immunsystem, während Kräuteressenzen und ätherische Öle die Atemwege befreien. Der Aufenthalt in einem Caldarium sollte maximal 30 Minuten dauern, gefolgt von einer längeren Ruhephase.
TEPIDARIUM
Auch das Tepidarium ist römischen Ursprungs und ist in der Regel ein beheizter mit Marmor- Keramik oder Steinfliesen ausgestatteter Raum mit Liegen aus den selben Materialien. Hier herrscht ein wohliges, gesunden Raumklima mit einer geringen Luftfeuchtigkeit und einer Temperatur von etwa 40 °C. Die Raumluft wird häufig mit ätherischen Ölen angereichert.
Durch das angenehme Raumklima ist das Tepidarium besonders für Meschen geeignet, die eine extreme Hitze in der Sauna nicht vetragen, ebenso profitieren Sportler von der nur leicht erhöhten Temperatur und der trockenen Luft – die Muskeln werden entspannt und die Nerven beruhigt. Um sich vollständig zu erholen wird ein Aufenthalt von 20 Minuten empfohlen.
LACONIUM
Das Laconium stammt von den Griechen und ist gefliester Raum, der über Strahlenwärme aus dem Fußboden beheizt wird. Das Raumklima ist dabei trocken. Der Temperaturanstieg im Laconium erfolgt nur langsam, um den Kreislauf schonend an die Hitze zu gewöhnen, und geht nicht höher als 55 °C – dadurch kann man bis zu einer Stunde saunieren. Das Schwitzen beginnt nach etwa 15 Minuten, nach dem Saunieren sollte man für eine halbe Stunde ruhen.
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