Alternative für Allergiker und leckere Allrounder: Erdmandeln

Erdmandeln sind echte Tausendsassa für die Küche und dabei auch noch ein Glücksgriff für Allergiker, denn ihr Name täuscht: Erdmandeln sind glutenfreie Wurzelknollen, die vor allem in Spanien beliebt sind. Dort werden sie zum Beispiel in dem berühmten Traditionsgetränk Erdmandelmilch verarbeitet. Wir stellen euch die schmackhafte „Pseudo-Mandel“ vor.

WAS SIND ERDMANDELN?

Erdmandeln, die auf Spanisch Chufas heißen, sind die Wurzelknollen des tropischen Erdmandel-Gras, das mit dem Papyrus verwandt ist. Die Heimat der Erdmandel ist vermutlich Afrika, wo sie bereits seit Jahrtausenden als Lebens- und Heilmittel genutzt werden, ebenso in Ägypten und dem Nahen Osten. Als Erdmandel oder auch Tigernuss bezeichnet man sowohl die „Früchte“ der Pflanze als auch die Erdmandelpflanze selbst. Diese ist trotz ihres Namens weder ein Nussbaum noch (wie die Mandel) ein Steinobst, sondern gehört zur Familie der Sauergrasgewächse. Die erbsengroßen, braunen Knöllchen sind getrocknet und gemahlen im Handel erhältlich. Geschmacklich sind Erdmandeln zart süß bis herb und erinnern an Mandeln, was ihnen auch zu ihrem Namen verholfen hat. Auch in Spanien, insbesondere in der Region Valencia, sind die „Chufas“ seit dem Mittelalter weit verbreitet. Von dort aus gelangte die Pflanze auch bis nach Amerika, wo sie noch heute angebaut wird.

WIE KANN MAN DIE ERDMANDELN EINSETZEN?

Erdmandeln sind vor allem für Allergiker eine willkommene Abwechslung, denn sie sind gluten- und laktosefrei und können vielseitig eingesetzt werden. Sie sättigen langanhaltend und haben eine leichte, natürliche Süße. Dadurch werden sie auch gerne als Zutat für Getränke benutzt wie zum Beispiel der Erdmandelmilch. Sowohl in herzhaften Gerichten wie in Eintöpfen, Brot oder Soßen als auch in Eis, Müslis und Backwaren überzeugen Erdmandeln als Zutat. Sie können roh, geröstet, gebraten und gekocht gegessen werden. Geröstete Erdmandeln werden zum Beispiel in Ungarn als gesunder Kaffeeersatz verwendet. Außerdem kann man aus Erdmandeln wertvolles Öl und glutenfreies Erdmandelmehl sowie Erdmandelflocken herstellen. Diese eignen sich sowohl für Menschen mit Glutenunverträglichkeiten und Weizenunverträglichkeiten als auch für Nussallergiker.

WAS IST DRIN? DIE GESUNDEN INHALTSSTOFFE DER ERDMANDELN

Erdmandeln gelten als sehr gesund, da sie viele Vital- und Ballaststoffe enthalten. Diese fördern die Verdauung fördern, schützen vor Magen-Darm-Erkrankungen schützen und sollen ähnlich wie Walnüsse allgemein die Konzentrationsfähigkeit und Leistungsfähigkeit steigern.

In 100 Gramm Erdmandeln verbergen sich rund:
• 25 g Fett: In seiner Zusammensetzung dem Olivenöl ähnlich liefert das Erdmandelöl vor allem die gesunden, einfach ungesättigten Fettsäuren.
• 62 g Kohlenhydrate (davon rund 33 g Ballaststoffe)
• 8 g Eiweiss
• 700 mg Kalium
• 60 mg Magnesium
• 120 mg Phosphor
• 13 mg Vitamin E

Es gibt schwarze, braune und gelben Erdmandeln, die sich im Nährstoffgehalt unterscheiden. Meistens werden die gelben Erdmandeln angeboten, da sie größer und farblich ansprechender ist. Zudem enthalten sie weniger Fett, mehr Ballaststoffe und antioxidativ wirksame sekundäre Pflanzenstoffe (z. B. Flavonoide).

WO BEKOMME ICH ERDMANDELN?

Erdmandeln sind in Bioläden oder im Reformhaus erhältlich. Dort findet ihr oft auch zahlreiche andere Produkte aus Erdmandeln wie Erdmandelmehl, Erdmandelflocken, Erdmandelchips, Erdmandelöl oder Erdmandelmus. Da die Ernte sehr aufwendig und nicht sehr ergiebig ist, sind Erdmandeln nicht ganz billig und kosten je nach Anbieter zwischen 5 und 7 € pro 500 Gramm. Vergleichbar mit hochwertigen Walnüssen. Damit die Erdmandeln während der Lagerung ihre gesundheitsfördernden Eigenschaften behalten, sollten sie trocken, kühl und dunkel aufbewahrt werden.

SPANISCHER POWER-DRINK: DIE HORCHATA DE CHUFA

Die Erdmandelmilch (Horchata de Chufa) ist ein milchartiges Getränk, das aus Eiswasser, eingeweichten Erdmandeln und viel Zucker zubereitet wird und in Spanien, vor allem in der Region rund um Valencia, sehr beliebt ist. Aus gesundheitlicher Sicht ist das Getränk aufgrund seines hohen Zuckergehalts nicht unbedingt zu empfehlen, aber als kleine Sünde im Urlaub unbedingt ein Muss. Man kann natürlich auch eine gesunder Alternative zubereiten:

Zutaten:
100 g eingeweichte Erdmandeln
400 ml Wasser
6 entsteinte Datteln
Saft einer ½ Zitrone
½ TL Zimt

Zubereitung:
1. Die eingeweichten Erdmandeln mit 100 ml sehr kaltem Wasser mixen.
2. Die Erdmandelmasse durch einen Nussmilchbeutel oder ein feinmaschiges Tuch sieben. Es entsteht eine ungesüsste Erdmandelmilch, während der Erdmandeltrester (feste Rückstände) zurückbleibt.
3. Den Trester mit den Händen gut austrocknen und benutzen, um z.B. Erdmandelbällchen oder Erdmandelkekse herzustellen oder in das Müsli geben
4. Erdmandelmilch zurück in den Mixer geben und das restliche Wasser, die Datteln, den Zimt und den Saft einer halben Zitrone hinzugeben
5. Erneut durchmixen und anschließend kaltstellen
6. Nach Belieben vor dem vor dem Servieren einige Eiswürfel ins Glas geben.

Mann kann die Erdmandelmilch auch mit Bananen, Beeren oder Proteinpulver kombinieren. Im Kühlschrank ist diese Erdmandelmilch für einen Tag haltbar.

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