autophagie zellen

Autophagie: Die Entschlackung der Zellen und wie wir diese fördern

Unser Körper ist ein ausgeklügeltes System und ein Wunderwerk, das immer wieder überrascht. Mit der sogenannten Autophagie arbeitet in uns zum Beispiel eine hocheffiziente „Recycling-Anlage“. Doch was genau hat es mit der „Entschlackung der Zellen“ auf sich und wie kann man diese bewusst für die eigene Gesundheit fördern?

WAS IST AUTOPHAGIE?

Der Begriff Autophagie oder Autophagozytose leitet sich aus dem Altgriechischen ab und kann mit „sich selbst verzehrend“ übersetzt werden. Die Autophagie ist eine Art Selbstverdauungsprogramm und eine Recycling-Anlage der Zellen, die diese reinigt und entgiftet. Man spricht daher auch oft von der „Entschlackung der Zellen“. Nicht benötigte und krankhafte sowie potentiell krankmachende Strukturen werden abgebaut und anderweitig verwertet. Ohne Autophagie lagert sich dieser zelluläre Müll in der Zelle ab und behindert über kurz oder lang die reibungslose Funktionsweise. Mit zunehmendem Alter einer Zelle nimmt die Autophagie ab.

zellentschlackung

©CoffeeAndMilk/iStock

WAS FÖRDERT DIE AUTOPHAGIE?

Intermittierendes Fasten und Sport
Die Autophagie wird besonders bei einem Energiedefizit in Gang gesetzt und kann so zum Beispiel durch Fasten oder intensiven Sport (sowohl Kraft- als auch Ausdauersport) aktiviert werden. In dieser Situation des Mangels greift die Zelle auf eigene Ressourcen zurück. Sie baut ab, was nicht benötigt wird und gewinnt so neue Nährstoffe und Energie. Zu häufiges Essen hingegen hemmt den Selbstreinigungsprozess der Zelle. Die Zelle vermüllt regelrecht, wenn die Autophagie durch ständigen Energienachschub von außen verhindert wird. Es kommt zur Anhäufung von Schadstoffen, was umgangssprachlich oft als „Verschlackung“ bezeichnet wird. Man nimmt an, dass der Prozess der Autophagie ab einem Zeitraum von 14-17 Stunden des Kalorienverzichts beginnt.

Kaffee
Kaffee (auch entkoffeinierter) fördert die Autophagie. Das liegt an den sekundären Pflanzenstoffen, den sogenannten Polyphenolen. Aber Vorsicht: Tierisches Eiweiß hemmt die Autophagie wiederum, also keine Kuhmilch in den Kaffee geben! Nur schwarz oder mit einer pflanzlichen Alternative genossen, fördert Kaffee so die Selbstreinigung der Zellen.

Spermidin
Klingt auf den ersten Blick eklig und ja, Spermidin kommt auch in männlicher Samenflüssigkeit vor und allgemein in allen lebenden Organismen. Es spielt eine sehr wichtige Rolle beim Zellwachstum, die Konzentration an körpereigenem Spermidin nimmt jedoch mit zunehmendem Alter ab. Es ist jedoch auch in Champignons, Weizenkeimen, frischem grünem Pfeffer, Pilzen, Sojabohnen (v. a. fermentiert), Zitrusfrüchten (v. a. Grapefruit), Äpfeln, Weintrauben, reifem Käse und Kichererbsen enthalten. Durch seine lebensverlängernde Wirkung spielt Spermidin auch in der Ani-Aging-Forschung und bei der Entwicklung von Medikamenten eine wichtige Rolle.

DAS INTERESSIERT DICH AUCH

Das intermittierende Fasten hat neben der Autophagie weitere positive Effekte und kann in verschiedenen Rhythmen durchgeführt werden. Leinöl ist ein hervorragender Lieferant für Polyphenole und soll sogar das Krebsrisiko senken! Das Food-Alphabet bietet von Vitamin A bis Zink viele Möglichkeiten, Gesundheit und Schönheit gleichermaßen zu fördern!

abbinder newsletter