Blogger Talk mit Jana von bekleidet

Modern, frech und einzigartig präsentiert sich die charmante Vollzeit-Bloggerin Jana auf ihrem Blog bekleidet.net. Die gebürtige Westfälin teilt mit ihren Lesern auf authentische Weise ihr Faible für Mode und Schönheit, die Lust am Reisen und ihr Gespür für interessante und kreative Design-Trends. Ihre knapp 98.000 Follower auf Instagram begeistert die Wahlberlinerin täglich mit tollen Bildern aus ihrem Leben und gibt einen Einblick in den Alltag einer erfolgreichen Bloggerin. 

Wir stellen Euch die stylishe Bloggerin heute im BEAUTYPUNK Blogger Talk vor und sprechen mit ihr über erfolgreiche Marken-Kooperationen, die deutsche Blogosphäre und die Entwicklung ihres Blogs.

Liebe Jana, vielleicht erzählst Du uns erst einmal ein bisschen was zu Deiner Person. Wer ist „bekleidet“ eigentlich?
Jana: Ich bin Bloggerin der alten Schule und habe tatsächlich schon lange vor Instagram mit dem Bloggen angefangen. Gestartet habe ich ganz klassisch mit schlecht ausgeleuchteten Fotos, oft auch in meiner kleinen Wohnung in Osnabrück, die ich nach oder vor den Vorlesungen schnell geknipst habe. Mittlerweile haben sich meine Interessen und damit auch die Thematik des Blogs ein wenig verschoben. Fashionthemen sind nach wie vor auf bekleidet zu finden, allerdings neben anderen Posts über Interior, Reisen oder auch Beauty.

Was zeichnet Deinen Blog aus? Was ist das Besondere?
Jana: Ich mach’s nicht für’s Geld. Dass ich mittlerweile vom Bloggen lebe, war nie geplant. Dass man mit einem Blog Geld verdienen kann, war mir zu Anfang gar nicht bewusst und dass ich nicht reich werde, kann ich mit Sicherheit bestätigen. Wenn es um Zusammenarbeiten geht, bin ich sehr wählerisch und Geld ist da das letzte, was mich überzeugt. Gerade habe ich einen Deal für einen fünfstelligen Betrag abgelehnt, weil mir das Packaging der Marke nicht gefiel. Leute sollen auf meinen Blog gehen und sofort merken, dass das was ich da schreibe zu 100% ich ist und auf mein Wort vertrauen können.

Was hat Dich motiviert, einen Blog zu starten?
Jana: Ich hatte Semesterferien und ein bisschen mehr Zeit, das war im Grunde die einzige Motivation. Ich habe Landschaftsarchitektur studiert, das hat nicht einmal etwas mit den Themen zutun, die ich momentan bediene.

Wie sieht ein typischer Tag bei Dir aus?
Jana: Das Schöne am Selbstständig sein ist, dass ich mir meine Arbeitszeit einteilen kann, wie ich es möchte. Ich kann auch mal um 15 Uhr zwei Stunden Pause machen, wenn der Wurm drin ist und arbeite auch mal bis 23 Uhr weiter, wenn die Zeit knapp ist oder mich gerade die Muse geküsst hat. Einen richtigen Ablauf habe ich nicht und ich versuche auch bestimmte Zeiten für bestimmte Dinge zu vermeiden, weil mir dieser Trott gerade im Weg steht, wenn ich Content erstellen möchte. Nur ein Wochenende, das habe ich leider nie so richtig.

Wo findest Du Inspiration für Deine Blogbeiträge?
Jana: Manchmal kommt mir plötzlich eine Idee, wenn ich in der Bahn sitze, auf dem Weg zu einem Meeting bin oder schon im Bett und mir die Augen zufallen. Ich notiere mir immer ein paar Stichworte auf dem Handy, damit ich das nicht vergesse. Die besten Ideen kommen fast immer aus dem Alltag.

Kannst Du vom Bloggen leben?
Jana: Ja. Und ich bin noch nicht verhungert. ;)

Das Internet ist schnelllebig und direkt: Wie gehst Du mit negativem Feedback Deiner Person gegenüber um? 
Jana: Ehrlich gesagt, kann ich mich nicht einmal mehr an den letzten negativen Kommentar erinnern. Ich bekomme keine und das ist irgendwie seltsam zu hören, wenn man bedenkt, dass ich relativ präsent im Internet bin. Ich denke, ich bin einfach keine besonders polarisierende Person und da meine Leser in der Regel auch schon seit einigen Jahren aus dem Jugendalter raus sind, sind sie bislang immer sehr reflektiert gewesen und haben auch, wenn sie mal anderer Meinung sind, nie unter die Gürtellinie gegriffen, sondern immer sehr treffend und interessant argumentiert. Ich habe tatsächlich schon einiges von meinen Lesern gelernt und wenn ich mal etwas zu engstirnig gesehen habe, gleich sehr gutes Feedback bekommen.

Gibt es etwas, dass Dich an der deutschen Blogosphäre stört?
Jana: Ich muss zugeben: Ich lese kaum noch Blogs. Als Leser stört mich die Entwicklung der Blogosphäre oft sehr. Zum einen legen die meisten kaum noch wert auf Content, sondern posten nur ein paar Outfitbilder, was mir nicht genügt, um weiterhin einen Blog zu besuchen und zum anderen weiß ich als Leser einfach nicht mehr, was ich glauben soll. Ständig stoße ich auf Schleichwerbung: Menschen halten grinsend ihren Detoxtee in die Kamera und erklären, dass sie ja so begeistert sind und weil ich die gleiche Email bekommen habe, weiß ich, wie viel Geld sie dafür bekommen. Die Meinung von Bloggern (oder Influenzern) ist für mich als Leser kaum noch etwas wert und ich als Blogger habe irgendwann ein Problem, weil ich mit diesen Menschen in eine Schublade gesteckt werde.

Wie sieht für Dich eine erfolgreiche Kooperation mit Marken und Unternehmen aus?
Jana: Wenn ich eine Kooperation eingehe, habe ich mir zuerst die Frage gestellt: Würde ich es meiner Familie und meinen Freunden empfehlen? Wenn ich die Frage mit ja beantworten kann, schaue ich mir das Markenimage an. Möchte ich als öffentliche Person mit dieser Brand in Verbindung gebracht werden? Sieht das Packaging ansprechend aus, ist die Qualität gut, hat sie einen guten Ruf? Wenn das passt, kann man über Vorstellungen der Zusammenarbeit sprechen und ob diese zusammenpassen. Das Ganze muss irgendeinen Mehrwert und Informationsgehalt besitzen, den Leser interessant finden könnten.

Wenn Du morgen nochmal von vorne mit Deinem Blog beginnen könntest, würdest Du es wieder genau so machen? Was würdest Du vielleicht anders machen?
Jana: Ich bin mit dem Anspruch, den ich damals hatte, absolut nicht mehr einverstanden. Damals habe ich mit einer kleinen Digicam fotografiert und mein Bloglayout war grauenvoll. Aber es hat irgendwie dem Geist der Zeit entsprochen und ich denke, so eine Entwicklung gehört immer dazu.

Drei Tipps für alle, die einen eigenen Blog starten wollen!
Jana: Überlegt euch, was ihr lesen wollen würdet, wenn ihr einen Blog besucht. Der Blog ist eure Basis und wird immer nur euch gehören, Instagram und Co. können so schnell an Stellenwert verlieren wie damals Facebook für Blogs oder auch Studivz und Myspace, deshalb gebt euch besondere Mühe mit Blogposts. Step by step: Erwartet nicht, gleich im ersten Monat 100.000 Leser zu haben. Bloggt in erster Linie, weil es euch Spaß macht, ansonsten werdet ihr vermutlich nicht lange durchhalten.

NEUGIERIG GEWORDEN?

Wir bedanken uns bei Jana für das ehrliche und offene Interview. Wer jetzt neugierig auf bekleidet geworden ist, sollte direkt mal zu ihrem Blog www.bekleidet.net switchen oder ihr auf instagram.com/bekleidet , facebook.com/bekleidet und twitter.com/bekleidet folgen.