Dating-Phänomen: Beim Benching wird man auf die Reservebank gesetzt
Nach anderen skurrilen und abstoßenden „Trends“ im Dating-Kosmos kommt mit dem sogenannten „Benching“ eine weitere Unart hinzu. Vielleicht habt ihr es ja sogar schon mal selbst erlebt: Der Dating-Partner wird warmgehalten und sozusagen auf der emotionalen Reservebank geparkt. Was hat es mit diesem unmöglichen Trend mit der „Liebe in der Warteschleife“ auf sich?
WAS IST BENCHING?
Benching kommt von dem englischen Wort für bench (Bank). Leider ist das keine Anspielung auf romantische Dates auf einer Parkbank, sondern schlicht ein stylisher Begriff für das „Warmhalten“ eines Datingpartners. Das heißt konkret, dass man sich zum Beispiel verabredet und der Eine dann vielleicht merkt, dass es eigentlich von seiner/ihrer Seite nicht passt. Doch anstatt das sprichwörtliche Pflaster kurz und schmerzhaft abzuziehen und das offen zu kommunizieren, wird das Gegenüber auf die „Reservebank“ gesetzt und mit Schmeicheleien, Likes der Social Media Beiträge und vielleicht sogar weiteren Treffen bei der Stange gehalten, alles möglichst unverbindlich – eine Beziehung auf Sparflamme. Die andere Variante ist, dass sich beide noch nie persönlich getroffen haben und sich zum Beispiel nur über eine Dating-App kennen. Das Treffen wird dann immer wieder verschoben oder abgesagt, doch der Kontakt bleibt. Denn gerade in Zeiten von Social Media und Dating Apps sind eine lockere, oberflächliche Kommunikation und das Vortäuschen von Interesse besonders leicht und das ohne viel Zeit oder Aufwand investieren zu müssen.
WARUM BETREIBT JEMAND BENCHING?
Benching ist ein kalkuliertes Verhalten hinter dem letzten Endes schlicht und ergreifend die überlegung steht: „Vielleicht kommt ja noch jemand Besseres?“. Denn einerseits hat man hohe Erwartungen an den potenziellen Partner, aber andererseits gibt es eben auch viele Optionen. Jemand, der Benching betreibt, der sogenannte „Bencher“ kann so zwar tatsächlich auf der Suche nach Liebe sein, ist aber extrem unsicher und kann oder möchte keine Entscheidung treffen. Oder er oder sie zieht daraus einen persönlichen Kick, denn schließlich kann man beim Jonglieren mit mehreren Dates das eigene Ego ganz nett aufpolieren – allerdings auf Kosten anderer.
SO KANNST DU DICH VOR BENCHING SCHÜTZEN
Vielleicht wurdest du selbst schon mal Benching-Opfer oder möchtest dich allgemein vor dieser Taktik schützen? Es gibt einige Tipps, mit denen man vermeidet, auf der „Reservebank“ zu landen und mit denen man sich behelfen kann, wenn man schon in der Falle sitzt.
1. Ein verbindliches Date, das schwer aufgeschoben werden kann vereinbaren. Uhrzeit und Ort festlegen, einen Tisch oder Karten für das Kino oder Konzert reservieren und so die Schwelle für eine Absage erhöhen.
2. Offen kommunizieren: Wenn du Zweifel hast, direkt nachhaken. Das ist natürlich gerade in der Kennenlernphase nicht einfach, kann aber Ärger ersparen. Eine direkte Frage „Woran bin ich?“ oder „Triffst du noch andere?“ kann Klarheit bringen.
3. Sich bewusst werden, dass man gebencht wird. Das ist nicht einfach, weil es auch am Selbstbewusstsein kratzt. Gibt es aber immer wieder Indizien oder sogar Beweise (möglichst unverbindliche Nachrichten, kurzfristige Absagen), muss man hellhörig werden und Punkt 2 beachten.
4. Einen Schlussstrich ziehen: Wenn man bereits mehrfach vertröstet wurde und keine ernsthaften Absichten erkennen kann, hilft oft nur der Schlussstrich. Natürlich kann man zunächst das Gespräch suchen und das Gegenüber direkt ansprechen – alleine die Reaktion wird vieles darüber verraten, ob er oder sie wirkliches Interesse hat.
P.S.: Vielleicht bist du auch selbst (unbewusst) ein Bencher? Du triffst jemanden, bei dem du eigentlich nicht Feuer und Flamme bist und hältst den Kontakt trotzdem? Vielleicht solltest du dich ehrlich selbst fragen, ob dein Verhalten fair ist und ansonsten lieber direkt den Schlussstrich ziehen.
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Auch das sogenannte Mosting ist eine perfide Masche, bei der der Partner erst angehimmelt und dann ignoriert wird. Date mit Kalkül: Das Sneating wird meistens von Frauen betrieben. Das Ziel ist nicht die große Liebe, sondern ein Gratis-Essen! Bei „The Bachelor“ wird Benching quasi zum TV-Format, aber warum macht man da als Frau eigentlich mit?