Kolumne

Die besten 5 Rosé Champagner, empfohlen von Peter Jauch

Spätestens jetzt sollte man sich Gedanken darum machen, womit man an Weihnachten und Silvester anstoßen möchte. Da es an den Festtagen gerne etwas besonderes sein darf, rundet ein guter Rosé Champagner die Feierlichkeiten am besten ab. Nicht nur seine schöne Farbe, sondern auch die Vielfalt an Aromen wird die Gäste begeistern. Passend dazu stellt uns Peter Jauch, Autor von „GIN – Das Buch“ und Gründer von about GIN TONIC, seine 5 liebsten Rosé Champagner vor. Hier kommen seine Favoriten:

  1. Deutz Brut Rosé
  2. Pommery Cuvee Louise Brut Rose Millésime 2004
  3. Lallier Grand Rosé Grand Cru
  4. Lanson Rosé Brut
  5. Perrier-Jouët Blason Rosé

1. Deutz Brut Rosé

Peter Jauch: Während unseres diesjährigen Sommerbesuchs in Frankreich durften wir hinter die Kulissen des Château Lafaurie-Peyraguey schauen. Ein großartiges Weingut mit besten Weinen und einem Sterne-Restaurant. Dort genossen wir im Innenhof – bei schlappen 45°C – ein richtig leckeres Mittagessen. Davor gönnten wir uns Champagner – den Brut Rosé von Deutz. Es war nicht das erste Mal, dass wir ihn in unseren Gläsern hatten, aber dieser Frankreich-Moment hat sich fix eingebrannt.

deutz

©Deutz

Ein Rosé Champagner aus 90% Pinot-Noir- und 10% Chardonnay-Trauben. Er wird von unterschiedlichsten Wein-Bewertungs-Plattformen immer mit über 90 Punkten bewertet. Bereits in der Nase freut man sich auf den ersten Schluck, denn eine feine Brioche-Note weckt Vorfreude. Am Gaumen überzeugen sommerliche rote Früchte, die von leichten Pink-Grapefruit-Noten begleitet werden. Die feine Perlage rundet den Champagner perfekt ab.

2. Pommery Cuvée Louise Brut Rose Millésime 2004

Peter Jauch: Wer sich im deutschsprachigen Raum für Champagner interessiert, stolpert früher oder später über den Namen Dan Roznov. Der Zürcher Entrepreneur veranstaltet zweimal jährlich sein Event „Champagne & Friends“ – die größte, vielfältigste Champagnerverkostung der Schweiz.

Die Leidenschaft zu Champagner hat Dan vor zehn Jahren in London gepackt, wo er als Kreativer für Apple globale Kampagnen entwarf und sich nebenbei alias „Champagne Spy“ auf den sozialen Medien einen Namen machte. Bei der Rückkehr in die Schweiz 2016 vermisste er die lebhaften Londoner Wein-Events und gründete „Champagne & Friends“, eine moderne Mischung aus Weinverkostung, Cocktailparty und Networking-Plattform.

©Pommery

Louise Pommery entdeckte 1874 den Brut-Champagner. Wieder mal eine Game-Changerin im Genuss-Bereich. Ihr zu Ehren wird dieser Cuvée – bestehend aus 60% Chardonnay und 40% Pinot Noir – hergestellt. Wie es sich gehört, mit einem minimalen Zuckergehalt von 3 Gramm – genau mein Geschmack. Übrigens gibt es den Cuvée Louise nicht jedes Jahr, denn die Natur lässt es nicht immer zu.

Die Trauben stammen seit der ersten Abfüllung 1979 fix aus den drei Grand-Cru-Dörfern Avize, Cramant und Aÿ – die Chardonnay-Trauben aus den beiden erstgenannten, die Pinot-Noir-Trauben aus Aÿ. Die Trauben aus den Parzellen für den Cuvée Louise gehören zu wertvollsten der Welt. Übrigens gibt es pro Abfüllung jeweils 5.000 Flaschen Rosé.

3. Lallier Grand Rosé Grand Cru

Peter Jauch: Eine Champagner-Geschichte, die für mich in Berlin begann. Diesen Herbst hatte ich das Vergnügen, Dominique Demarville – Kellermeister und Geschäftsführer – bei einem Side-Event zum Bar Convent Berlin persönlich kennen zu lernen. Dominique steht seit zwei Jahren an der Spitze von Lallier, einem traditionsreichen Haus aus Aÿ. Die Geschichte des Hauses begann 1906 mit René Lallier und ist eng mit der Familie Deutz verbunden. René heiratete in die Deutz-Familie ein und gründete 1906 sein eigenes Champagner-Haus. Heute ist die Campari Group beteiligt und Dominique mit an Bord. Er, der auf eine große Champagner-Expertise zurückblicken kann, wird Lallier in den nächsten Jahren wieder vermehrt ins Rampenlicht rücken.

©Lallier

Der Grand Rosé Grand Cru wird aus 20% Chardonnay- und 80% Pinot-Noir- Trauben hergestellt. Die Reben stammen aus Grand-Cru-Lagen in Aÿ, Avize und Bouzy. Im Glas schimmert der Champagner lachsfarben. In die Nase kommen feine Noten eines frischen Brioche auf, das von dunklen Beerenaromen und einer feinen Zitrusnote begleitet wird. Am Gaumen gesellen sich Aromen von zarten Dörrfrüchten hinzu. Ein leckeres Produkt, wie das gesamte Lallier-Portfolio. Ich freue mich schon heute auf den Besuch des Hauses in der Champagne 2023.

4. Lanson Rosé brut

Peter Jauch: Beim oben schon genannten Rosé-Champagner-Event von Dan Roznov hat mich auch der Lanson Rosé brut überzeugt. Eigentlich führte uns der Weg zum Schweizer Vertrieb, weil dort auch der Champagner von Brad Pitt zum Verkosten angeboten wurde. Und natürlich ist das Produkt rund um den Hollywood-Beau ein Gutes, aber jenes von Lanson überzeugte mich persönlich mehr. Ich kam mit Basil Karrer, der an diesem Sonntag für den Vertrieb vor Ort war, ins Gespräch. Er erzählte mir, dass Lanson eines der ältesten Champagner-Häuser ist.

Lanson-Rose

©Lanson

Bereits 1760 gegründet, befand es sich lange Jahre in Familienbesitz. Seit 1904 beliefert das Haus das englische Königshaus mit bestem Champagner, und auch beim traditionsreichen Tennisturnier Wimbledon gibt es Lanson Champagner. Dies gab der Marke lange zusätzliche Strahlkraft, und die Geschäfte liefen großartig. Ab den 1980er Jahren wechselte der Besitzer mehrfach, was der Marke damals viel Unruhe einbrachte. Seit 1996 kehrte durch die Übernahme von Boizel Chanoine Champagne wieder Ruhe ein, und der Fokus lag wieder auf den Produkten.

Der Rosé brut wird aus Trauben von Pinot Noir (53%), Chardonnay (32%) und Pinot Meunier (15%) hergestellt. In der Nase erkennt man das frische Brioche, diesmal wird es von feinen Noten von frischem Pfirsich begleitet. Am Gaumen ergänzen rote Beeren und blumige Noten das Aromenspektrum. Der Restzucker liegt bei 8 Gramm, was die fruchtigen Aromen klar unterstützt.

5. Perrier-Jouët Blason Rosé

Peter Jauch: Als ich vor einigen Jahren meine Initialen «PJ» auf einer Champagner-Flasche entdeckte, musste ich schmunzeln. Denn zu diesem Zeitpunkt war Schaumwein überhaupt nicht mein Ding. In den letzten Jahren hat sich das aber definitiv geändert. Heute verkoste ich nicht nur Spirituosen, sondern genauso oft Schaum- und auch Weißweine. Und natürlich kam dabei auch die Rosé-Variante von PJ ins Glas. So nach dem Motto „PJ trinkt PJ“ oder „PJ trifft PJ“.

©Perrier-Jouët

Bei meinem nächsten Frankreich Besuch werde ich bestimmt in der Champagne Halt machen, um die PJ-Kollegen kennen zu lernen. Denn die Geschichte des Hauses begann mit einer Liebesgeschichte zwischen Pierre Nicolas Perrier und Marie Jouët. Die beiden Namen kommen bis heute in der Firmenbezeichnung vor. Den Durchbruch für das 1811 gegründete Unternehmen schaffte ihr gemeinsamer Sohn 1861 – er konnte die englische Krone mit Champagner beliefern. Knapp 100 Jahre später – 1959 – kaufte Mumm die Marke Perrier-Jouët. Und seit 2005 ist PJ ein Teil von Pernod Ricard.

Der Blason Rosé wird aus 30 Weinen hergestellt. Traubensorten sind Pinot Noir (50%), Pinot Meunier (25%) und Chardonnay (25%). Die Dosage liegt, je nach Jahr, zwischen 8 bis teilweise 11 Gramm. Der Rosé-Champagner duftet an der Nase nach frischem Brioche und Butterkeksen. Am Gaumen kommen feine Vanillearomen und reife rote Beeren hinzu. Ein cooler PJ.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen wunderbare Festtage in dieser verrückten Zeit. Gönnen Sie sich eine gute Flasche Champagner und genießen Sie die Zeit mit Ihrer Familie und Ihren Freunden.

Cheers,
Ihr Peter Jauch


Über Peter Jauch

Peter Jauch ist Autor von „GIN – Das Buch“ und Gründer von about GIN TONIC. Er ist Speaker und Host verschiedener Gin-Erlebnisse (Tastings, Festivals, Dinners). Zudem gründete er das „GIN Erlebnis Festival“, das „about spirits Festival“ und schrieb das Konzept für die „GIN church“ Zürich. Weitere Infos über ihn gibt’s unter aboutgintonic.com.