schild mit aufschrift digital detox
Bye-bye Stress

Ich bin dann mal offline! Digital Detox für mehr Lebensqualität

Das Internet und die sozialen Medien sind unsere alltäglichen Begleiter. Doch statt praktische Helfer zu sein können sie schnell auch zur Belastung werden. Permanente Erreichbarkeit und Kontrollzwang sorgen bei vielen Nutzern dazu, dass sie sich gestresst fühlen. Was viele Influencer bereits vormachen, kann auch für uns eine Lösung sein: Eine Pause von den sozialen Medien hilft, den Fokus neu zu setzen und Verhaltensmuster zu ändern. Digital Detox lautet das Schlüsselwort!

Was bedeutet Digital Detox?

Wir kennen den Effekt auf körperlicher Ebene, zum Beispiel nach den Feiertagen rund um Weihnachten: Wir haben uns überfressen und statt Genuss ist Essen plötzlich nur noch anstrengend. Ähnlich kann es uns auch mit dem Internet und vor allem mit den sozialen Medien gehen. Der ewige Blick aufs Smartphone hat sich eingebürgert und ist sozial akzeptiert, Push-Benachrichtigungen und kurze Kommunikationswege haben eine Kultur der ständigen Erreichbarkeit geschaffen – und die kann eben auch schnell zum Overkill werden. Dann sehnen wir uns nach Ruhe und Entspannung ohne auf die nächste Whatsapp oder Nachricht im Messenger antworten zu müssen oder Herzen auf Instagram zu verteilen. Genau wie ein Detox für den Körper ab und zu nötig ist, ist auch eine Pause von den Sozialen Medien manchmal sinnvoll. Digital Detox meint genau das: Eine Art Fastenkur von Facebook, Instagram und Co. – Eine Auszeit vom digitalen Stress.

frau liest ein buch im bett

Photo by Anthony Tran on Unsplash

Wie gehe ich einen Digital Detox an?

Grundsätzlich sollte man sich überlegen, wann ein Digital Detox Sinn macht. Natürlich gibt es Phasen, in denen man einfach erreichbar sein muss. Daher steht am Anfang die Frage nach dem Timing. Das Wochenende oder der Urlaub bieten sich an, um richtig abzuschalten – im übertragenen wie tatsächlichen Sinn. Grundsätzlich kann man die Dauer und Intensität für ein Digital Detox selbst festlegen. Ob nur ein paar Tage, eine Woche, völlig offline oder nur reduziert auf ein paar wenige Dienste – hier muss man selbst für sich entscheiden, was realistisch und vor allem befreiend ist. Manchmal reichen schon kleine Stellschrauben für einen großen Effekt, wie die zwei am häufigsten genutzten Apps vom Smartphone zu schmeißen. Wichtig ist gerade bei einem radikalen Detox und einem Zeitraum von mehreren Tagen, Freunde und Familie zu informieren, sodass die sich nicht unnötig sorgen.

Daneben gibt es weitere Tipps für die Umsetzung eines Digital Detox

1. Rückkehr von digital zu analog

Viele nutzen das Smartphone als Wecker. Den kann man aber natürlich ganz leicht durch einen normalen „altmodischen“ Wecker ersetzen. Auch Navigationsdienste wie Google Maps braucht man nicht unbedingt. Die gute alte Straßenkarte oder das persönliche Fragen nach dem Weg tun es zur Not auch. Das ist zwar weniger komfortabel und schnell, spricht aber gleichzeitig schon einen wichtigen Aspekt des Digital Detox an: Entschleunigung.

2. Push-Benachrichtigungen abstellen

Wir kennen es alle: In der Leiste unseres Smartphones blinkt eine Push-Benachrichtigung und neugierig wie wir nun mal sind, müssen wir den Kommentar/ Like oder die E-Mail sofort lesen. Einfache und konsequente Abhilfe schafft das Abschalten der Push-Benachrichtigungen. Das geht entweder über die Smartphone-Einstellungen oder in den Einstellungen der App selbst. Auch das Schalten in den Stumm-Modus (nicht Vibrieren) ist eine Lösung – allerdings eben nur bis zum Blick aufs Display.

3. Radikal sein

Noch effektiver ist es, bestimmte Apps wie facebook und instagram gleich vom Smartphone zu verbannen. Keine Sorge: Nach dem Detox können diese einfach wieder installiert werden und es gehen keine Daten verloren. So kommt man gar nicht in Versuchung, die Apps zu öffnen. Wer noch einen Schritt weiter gehen will, lässt gleich sein ganzes Smartphone zuhause.

4. Digital Detox Apps

Klingt auf den ersten Blick wie ein Widerspruch, hat aber Sinn: Es gibt Apps, die helfen den eigenen Handygebrauch zu kontrollieren und so das Bewusstsein zu schärfen. Apps wie Offtime, Time oder Menthal zeichnen das Nutzerverhalten auf und präsentieren am Ende des Tages eine oft erschreckende Bilanz. Meist steht so eine Analyse aber eher vor einem Digital Detox, um zu erkennen wie viel Zeit das Smartphone eigentlich frisst.

5. Den Druck rausnehmen

Oft hat man das Gefühl, auf Nachrichten sofort antworten zu müssen. Hier hilft das Bewusstsein, dass eine Verschiebung der Antwort meist keine schwerwiegenden Folgen hätte und die Erwartungshaltung und der Druck oft von einem selbst kommen.

6. Smartphonefreie Zeit oder Zimmer festlegen

Auch das Verbannen des Smartphones aus bestimmten Räumen oder für ein bestimmtes Zeitfenster kann schon Wunder wirken. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Smartphone-Verzicht zwischen 18 und 22 Uhr. Dann gehören der Feierabend und die ungeteilte Aufmerksamkeit wirklich wieder dir und gegebenenfalls deinem Partner.

Fazit

Ein Digital Detox kann eine tolle Möglichkeit sein, das eigene Verhalten auf den Prüfstand zu stellen und den Fokus (wieder) auf andere Dinge zu legen. Natürlich sind wir eine digitale Gesellschaft und wenn man nicht gerade zum Aussteiger wird, ist in der nahen Zukunft ein Leben ohne Smartphone und Internet unrealistisch bis utopisch. Aber vielleicht schärft ein Digital Detox ja das Bewusstsein und regt zur langfristigen Änderung der Gewohnheiten an.

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Ein weiterer Anreiz für Digital Detox kann sein, dass du dich vor Digital Aging schützen möchtest, denn das UV-Licht der Displays lässt die Haut schneller altern. Du bist auf den Geschmack gekommen? Dann kannst du dich auch gleich noch in Shopping-Detox versuchen. Bist du auch manchmal genervt von Instagram? Fake-Profile und gekaufte Follower scheinen die Feeds zu dominieren. Doch es gibt auch noch Hoffnung für die App!

Titelbild: ©iStockphoto | Oleksandra Troian