Trend Shopping-Detox: Einkaufs-Verzicht als Experiment
Fast jede Frau hat eine Leidenschaft für’s Shopping und zwar aus gutem Grund: Dieses Glücksgefühl, wenn man einen richtigen guten Fang oder ein Super-Schnäppchen gemacht hat, versüßt einem den Alltag. Doch das Überangebot und die günstige Mode können auch den Effekt haben, dass man irgendwann gefühlt eine halbe Boutique zuhause hat. Das Mittel dagegen: Shopping-Detox! Eine gewisse Zeit – im Extremfall ein ganzes Jahr – wird auf das Einkaufen verzichtet. Doch kann das wirklich gutgehen?
KEINE GRENZEN FÜR DEN KONSUM?
Für mich ist Shopping vor allem eines: Belohnung und soziales Erlebnis. Stressiger Arbeitstag? Darüber kann ein Impulskauf in der Drogerie oder im Klamottenladen meines Vertrauens schnell hinweghelfen. Nicht zu vergessen die Stunden, die ich gemeinsam mit meiner Freundin mit Shopping-Marathons verbracht habe. Wenn man danach erschöpft in einem Restaurant sitzt und gemeinsam die erbeuteten Schätze begutachtet, macht das einfach Spaß! Und selbst bei Öffnungszeiten bis teilweise 22 Uhr und verkaufsoffenen Sonntagen muss danach immer noch nicht Schluss sein, denn es gibt ja ein „Shopping Center“, das rund um die Uhr geöffnet und noch dazu eine quasi endlose Auswahl hat: Das Internet! Ich liebe Online-Shopping, denn was gibt es Bequemeres, als gemütlich von zuhause aus mit ein paar Klicks die neusten Trends zu shoppen – wenn gewünscht per Express-Lieferung und natürlich mit kostenlosem Rückversand. Schöne neue Shoppingwelt! Doch manchmal birgt genau diese eben auch eine gewisse Gefahr: Wenn immer alles sowohl offline als auch online in Massen und günstig verfügbar ist, wird es doch irgendwann auch beliebig. So kam es schon ein paar Mal vor, dass ich Kleidungsstücke im Schrank gefunden habe, die ich noch nie getragen und ehrlicherweise auch vergessen hatte. Und genau hier setzt das Experiment Shopping Detox an.
SHOPPING DETOX: MIT VERZICHT ZU NEUER FREIHEIT?
Das erste Mal bin ich letztes Jahr über das Instagram-Profil re_fashion_gina auf das Experiment gestoßen und war total perplex, denn das, was die Österreicherin da plante war doch zum Scheitern verurteilt oder? Spoiler: War es nicht! Sie hat es geschafft und ein ganzes Jahr auf das Shopping von Kleidung verzichtet! Ein Trend, der sich bei näherer Recherche schon länger durchs Netz zieht und immer mehr an Beliebtheit gewinnt. Die Grundregel bei dem Experiment ist dabei simpel und doch so schwer in der Umsetzung:
Verzichte über einen bestimmten Zeitraum (meist zwischen drei Monaten und einem Jahr) auf das Shoppen von Kleidung (oder nach Wahl Make-up, Deko etc.)!
Die Motivation hinter der #shoppingverzichtung ist natürlich vor allem der persönliche Ehrgeiz: Man will sich vielleicht ein kleines bisschen beweisen, dass man kein so großes „Konsumopfer“ ist, wie man denkt. Dass der Verzicht auf materielle Dinge eine große Freiheit mit sich bringen kann, davon können sowohl die Buddhisten als auch die Minimalisten ein Lied singen. Natürlich sprechen wir hier nicht von der ernsthaften Krankheit einer Kaufsucht, sondern von dem vielleicht etwas übermäßigen und unnötigen Konsumverhalten im Alltag, das zwar nicht unbedingt Leiden verursacht, aber doch hinterfragt werden will. Neben der kritischen Auseinandersetzung mit den eigenen Gewohnheiten hat Shopping Detox natürlich noch einen offensichtlichen zweiten Vorteil: Die finanzielle Ersparnis. Außer man führt akribisch Buch über seine Ausgaben, entgeht einem nämlich leicht, wie viel man tatsächlich für Klamotten, Beauty und die kleinen Spontankäufe im Alltag so ausgibt. So kann Shopping-Detox einem auch diesbezüglich die Augen öffnen und sogar einen unverhofften Geldsegen durch die Ersparnis mit sich bringen.
SHOPPING DETOX SELBST PROBIEREN: TIPPS ZUM DURCHHALTEN
Wer den Selbstversuch starten möchte, sollte sich über eines im Klaren sein: Shopping Detox lässt sich (wie der Name schon sagt) mit einer Diät oder noch drastischer mit einem Entzug vergleichen, das heißt man sollte vorher alle Komponenten abwägen. Für mich persönlich wäre das Experiment nichts, einfach weil mir das Shoppen viel zu viel Spaß macht und ich wahrscheinlich spätestens nach einer Woche und dem ersten Sale-Schild schwach werden würde. Für alle Experimentierfreudigen unter euch hier ein paar Tipps für die Umsetzung:
1. Selbsteinschätzung: Was für ein Shopping-Typ bist du? Moderat oder doch eher schon der exzessive Shopper. Danach richtet sich nämlich:
2. Die richtige Dauer: Ein Jahr ist extrem lange. Daher sollte man sich die Ziele ähnlich wie bei einer Diät oder beim Sport realistisch stecken. Eine Couch Potato wird auch nicht über Nacht zum Marathon-Läufer!
3. Der richtige Zeitraum: Kurz vor Weihnachten oder dem Trip in die USA mit dem Shopping-Detox zu starten, ist sicherlich nicht so ratsam. Stattdessen solltest du einen Zeitraum wählen, der dich nicht noch zusätzlich in Versuchung führt oder durch soziale Erwartungen das Experiment gefährdet.
4. Die Vorbereitung: Wer seine Schwächen (also bestimmte Läden oder Anlässe) kennt, sollte diese vorab aufschreiben und zur „roten Zone“ erklären. Auch individuelle Ablenkungsmanöver kann man sich vorab überlegen.
5. Etappenziele stecken: Nach zwei Wochen gibt’s zur Belohnung ein leckeres Essen beim Lieblings-Italiener, nach einem Monat einen Wellness-Tag etc. Mit kleinen Anreizen schafft man jede Herausforderung leichter. Man kann zum Beispiel auch das Geld, das man in etwa monatlich ausgibt in ein Sparschwein stecken und sich am Ende etwas gönnen.
6. Schwäche zulassen: Wenn das Experiment zur Qual wird, solltest du dich auch nicht davor scheuen, abzubrechen. Du musst niemandem etwas beweisen. Ehrlichkeit – auch gegenüber dir selbst – ist das Wichtigste!
FAZIT: Wer sein eigenes Shoppingverhalten auf den Prüfstand stellen will, sollte Shopping-Detox ausprobieren. In jedem Fall schärft es den Blick für den eigenen Konsum und die Beeinflussung durch Werbung und kann so das eigene Kaufverhalten vielleicht auch langfristig beeinflussen. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass es etwas Befreiendes haben kann. Problematisch stelle ich mir den sozialen Aspekt vor: Shopping-Touren absagen oder nur unbeteiligt danebenstehen, wenn die Freundin etwas einkauft. Das macht schon bei einer Diät keinen Spaß! Wer nicht ganz so drastisch sein will, dem hilft vielleicht auch zunächst ein Kleiderschrank-Detox: Systematisches Aussortieren. Dafür gibt es übrigens inzwischen sogar professionelle Beraterinnen!
LINKTIPPS
Instagram: re_fashion_gina
http://healthandthecity.de/konsumverzicht-ein-jahr-ohne-shopping/
https://www.millilovesfashion.de/fashion/shoppingtipps/shopping-detox/
https://madamemoneypenny.de/1-jahr-keine-kleidung-von-der-challenge-zur-lebensphilosophie/
http://minimalkonzept.de/no-shopping-wie-veraendert-uns-das/
http://dreiraumhaus.de/2016/02/21/shopping-detox-fuer-1-jahr/
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