Zwischen Tradition und Trend: Fermentierte Kosmetik
Fermentation kennt man, wenn überhaupt, als Konservierungsmethode für Nahrung. Doch der neuste Trend heißt fermentierte Kosmetik! Vergorenes für die Schönheit klingt auf den ersten Blick gewöhnungsbedürftig und wieder einmal sind es die Koreanerinnen, die uns hier ein paar Schritte voraus sind. Wir stellen euch den Beauty-Trend fermentierte Kosmetik vor!
Was ist Fermentation?
Unter Fermentation versteht man eine Methode zur Konservierung von Lebensmitteln, die schon seit Jahrhunderten Tradition ist und in der Biotechnologie nach wie vor eingesetzt wird. Durch die neuen Möglichkeiten mit Konservierungsmitteln geriet sie in Privathaushalten etwas in Vergessenheit, erlebt gerade aber wieder einen Boom. Bei der Fermentation werden Lebensmittel durch die Zugabe von natürlichen Mikroorganismen wie Bakterien, Pilzen und anderen Zellkulturen länger haltbar gemacht, ohne dass die Nährstoffe dabei verloren gehen. Häufig findet der Fermentations-Prozess unter Ausschluss von Sauerstoff statt. Durch den Gärungsprozess entsteht ein saures Milieu, in dem nur gesunde Keime überleben. Außerdem können die natürlichen Mikroorganismen, die durch die Fermentation entstehen, Nährstoffe bilden, die sich bei einer chemischen Methode gar nicht oder nur schwer herstellen lassen. Bekannte fermentierte Lebensmittel sind zum Beispiel Sauerkraut oder Kefir.
Was ist fermentierte Kosmetik und wie wirkt sie?
Koreanerinnen setzten schon lange auf fermentierte Kosmetik, also Produkte aus vergorenen Früchten, Pflanzen und Kräutern, die bewusst gegoren werden. Für Kosmetikprodukte werden zum Beispiel Rosenblätter, Bambussprossen, weißer Ginseng und verschiedene Kräuter fermentiert und vor allem in Pflegeprodukten wie Cremes, Tonics und Seren verarbeitet. Was auf den ersten Blick etwas nach Kräuterhexe und abgedrehtem Experiment klingt, überzeugt durch Effektivität: Die Produkte bleiben naturbelassen und rufen so in der Regel seltener Allergien hervor. Außerdem können die Inhaltsstoffe gleichzeitig intensiver wirken, da sie nicht wie bei der herkömmlichen Herstellung stark erhitzt werden, was teilweise deren Wirkung herabsetzt. Zusätzlich werden während des Fermentations-Prozesses Anti-Aging-Booster wie Vitamine, Aminosäuren und Antioxidantien freigesetzt. Die Zellfunktion der Haut wird bei der Fermentierung nachgeahmt und so soll fermentierte Kosmetik allgemein einen schönen Teint und ein reines Hautbild begünstigen. Fermentierte Kräuter sollen zudem die Produktion der körpereigenen Hyaluronsäure anregen und so Falten vorbeugen sowie das Erscheinungsbild von Pigment- und Altersflecken reduzieren. Daher kommt die Methode auch für viele Anti-Aging Produkte zum Einsatz.
Für wen ist fermentierte Kosmetik geeignet?
Fermentierte Kosmetik ist für jeden geeignet und vor allem für Frauen mit einer sensiblen und trockenen Haut empfehlenswert, denn es wird auf künstliche Konservierungsstoffe verzichtet. Dennoch bedeuten rein natürliche Inhaltsstoffe nicht gleich, dass keine Nebenwirkungen oder Reaktionen möglich sind. Im Gegenteil, wer zum Beispiel auf Ginseng allergisch ist, muss auch bei fermentierten Produkten mit dem Inhaltsstoff vorsichtig sein. Daher sollte man die Kosmetik immer testen, um zu sehen, wie man individuell reagiert.
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Titelbild: ©Dziana Hasanbekava on Pexels