Wissenswert

Geringe Dosis, große Wirkung: Kosmetiktrend Microdosing

Nicht nur die Inhaltsstoffe spielen bei der Wirksamkeit von Kosmetik eine Rolle, sondern auch die Dosierung. Damit die Haut genau das bekommt, was sie braucht und nicht eventuell sogar geschädigt wird, lautet das Schlüsselwort Microdosing. Wir stellen euch das „Weniger ist mehr“-Konzept für die Kosmetik vor.

Was ist Microdosing?

Wenn ihr nach Microdosing googelt, stoßt ihr höchstwahrscheinlich zuerst auf den Einsatz in der Medizin oder auch im Zusammenhang mit halluzinogenen Drogen, die beispielsweise zur Therapie von Depressionen eingesetzt werden. Das Prinzip bei der Kosmetik ist aber dasselbe: Durch die gezielte Herabsetzung der Dosis sollen negative Nebenwirkungen vermieden werden. Auch in der Kosmetik hat Microdosing seine Daseinsberechtigung und bezeichnet zum Beispiel kleinere Botoxinjektionen, auch genannt Baby Botox.

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An Bedeutung gewonnen hat es durch den Boom der sogenannte Wirkstoffkosmetik mit Inhaltsstoffen wie Retinol, Hyaluronsäure, Vitamin C oder chemischen Säuren wie Glycolsäure. Diese Wirkstoffe sind zwar äußerst effektiv, können aber bei einer Überdosierung auch Schaden anrichten. Die sogenannten hochpotenten Stoffe können dann zu Rötungen, Fehlpigmentierungen, Entzündungen oder Allergien führen. Auch eine Periorale Dermatitis, auch bekannt als Stewardessen-Krankheit, kann die Folge einer Überdosierung von Wirkstoffen sein. Beim Microdosing wird die Dosis individuell auf die jeweiligen Bedürfnisse der Haut angepasst, abhängig von Faktoren wie Beschaffenheit, Alter oder etwaigen Hautproblemen. Eine entsprechende Analyse der Haut ist daher Bedingung.

Wie funktioniert Microdosing?

Da die Kenntnis über die eigene Hautbeschaffenheit entscheidend ist, empfiehlt es sich, eine Hautanalyse machen zu lassen. Diese wird zum Beispiel von medizinischen Kosmetikern/innen angeboten. Wer die Schwachstellen und Bedürfnisse seiner Haut kennt, kann dann gezielter Kosmetikprodukte kaufen. Dabei geht es nicht nur darum, eine Überdosierung und damit negative Effekte zu vermeiden, Microdosing soll die Anwendung sogar effektiver machen. Da die Haut durch viele der Inhaltsstoffe dennoch gereizt und lichtempfindlich wird, ist ein Sonnenschutz besonders wichtig. Benutzt auch nicht zu viele verschiedene Produkte auf einmal. Hier eine Übersicht der wichtigsten Inhaltsstoffe und wie sie wirken:

1. Vitamin C

Vitamin C wird oft als Anti-Aging Wunder bezeichnet und hat einen leicht aufhellenden Effekt für eine frische, wache Optik. Es wird gerne in Anti Pollution Cremes eingesetzt, die die Haut vor der Verschmutzungen in der Luft schützen. Vitamin C kann bei der Anwendung etwas kribbeln. Beginne mit geringen Dosen und steigere dich nach und nach, zum Beispiel mit niedrig konzentrierten Lösungen wie dem „Vitamin C Tonic“ von Pixi. Du kannst auch ein paar Tropfen eines Vitamin C-Serums oder -öls in deine Tagescreme mischen.

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2. Retinol

Retinol ist die hochwirksame Form von Vitamin A und findet sich in vielen Hautpflegeprodukten. Es gilt als wahres Wunder für schöne Haut, reduziert Pickel, Falten, reinigt Poren und hilft bei der Zellerneuerung. Bei zu hoher Dosierung kann es jedoch Rötungen und sogar Hautschäden hervorrufen, vor allem bei empfindlichen Hauttypen. Viele Produkte setzen daher auf zusätzliche Vitamine zur Pflege. Für den Anfang solltest du mit einem Anteil von 0,1 bis 0,3 Prozent beginnen, wie etwa in der Nachtcreme „Retinol 0.3“ von SkinCeuticals oder dem „Retinol 0.3% + Vitamin B3 Serum“ von La Roche-Posay.

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3. Peelingsäuren

Peelings mit Alpha-Hydroxysäuren, kurz AHAs wie Milchsäure oder Glycolsäure entfernen abgestorbene Hautzellen und bringen die Haut zum Strahlen. Sie können aber bei falscher Anwendung auch große Schäden anrichten. Nach einem Peeling ist die Hornschicht dünner und die Haut ist somit durchlässiger für reizende Stoffe. Produkte mit bis zu 30 prozentiger Konzentration sind frei käuflich, dennoch solltest du eher auf Produkte mit geringerer Konzentration setzen wie etwa das „Lactic Acid 5 % + HA 2% Gesichtspeeling“ von The Ordinary.

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Titelbild: ©Pavel Danilyuk on Pexels