Hautpflege-Frage: Öl im Sommer?
Alle, die ihre Haut bewusst und gerne pflegen, wissen: Im Winter darf’s gerne etwas mehr Fett und Feuchtigkeit sein, denn die Haut wird durch Kälte und trockene Heizungsluft ausgetrocknet. Im Sommer sollte die Pflege leichter und weniger reichhaltig sein. Bedeutet das, dass wir das Gesichtsöl bis zum Herbst in den Urlaub schicken? Jein! Diese Entscheidung ist abhängig von Eurem Hauttyp und der Ölsorte.
Öl für fettige Haut?
Fettige Haut neigt zu Unreinheiten, da sie zu viel Talg produziert, der die Poren verstopft. Im Sommer begünstigen die Wärme und der Schweiß die Aktivität der Talgdrüsen. Das heißt: Die Haut fettet schneller und glänzt. Solltet Ihr dann lieber die Finger vom Gesichtsöl lassen? Das muss nicht sein. Laut Dermatologen können auch Frauen mit fettiger Haut im Sommer ein nicht komedogenes Öl benutzen. Für fettige Haut eignet sich Traubenkernöl, es hat eine entzündungshemmende Wirkung. Jojobaöl reguliert die Sebum-Produktion und fettet nicht stark nach. Wer es über mehrere Wochen regelmäßig anwendet, kann Unreinheiten reduzieren. Gegen hartnäckige Pickel und Mitesser hilft das ätherische Teebaumöl – es wirkt kühl auf der Haut. Wichtig: Gesichtsöl nur ein Mal pro Woche sparsam auf leicht feuchter Haut anwenden. Wer seine Haut mit Feuchtigkeit versorgen möchte, sollte lieber zu leichter Pflege wie Hyaluronsäure-Gel oder Cremes mit grünem Tee greifen.
Repariert Öl Sonnenschäden?
Chlor, Meerwasser und Sonnenlicht können die Haut austrocknen. Darum solltet Ihr nach einer sanften Gesichtsreinigung alle drei bis vier Tage einige Tropfen Öl in die Haut einmassieren. Um die Haut bei der Regeneration zu unterstützen, ist Olivenöl eine gute Wahl. Aber auch das Öl von Macadamia, Kokosnuss, Argannuss, Hagebutte, Granatapfel, Avocado oder Rose ist ein besonderer Booster für strapazierte Haut, die zu Rötungen und Spannungsgefühlen neigt. Generell sind „trockene Öle“ eine gute Wahl, da sie schnell von der Haut aufgenommen werden und keinen Fettfilm hinterlassen.
Was tun bei sensibler Haut?
Sensible Haut reagiert schnell mit Irritationen, Juckreiz, Rötungen und Abschuppung auf Reize aus der Umwelt. Besonders Sonnenlicht und trockene Großstadthitze machen diesem Hauttyp zu schaffen. Weil sensibler Haut das Speichern von Feuchtigkeit nicht ausreichend selbst gelingt, kann ein Gesichtsöl sie dabei unterstützen. Eine gute Entscheidung ist Calendulaöl, weil es Flavonoide enthält, die Entzündungen hemmen und sensible Haut beruhigen. Auch ratsam: Johannisbeeröl, Borretschöl, Kamelienöl, Mandelöl und Baobaböl.
Ist weniger mehr?
Ja! Gesichtsöl ist die Extraportion an Pflege, die Ihr Eurer Haut ein Mal pro Woche gönnen könnt. Für das tägliche Pflegeprogramm empfehlen wir die neuen Liquid Care-Formulierungen. Diese Pflegeprodukte bestehen aus zwei Dritteln Wasser und einem Drittel Öl. Sie werden von der Haut super schnell aufgenommen und sind für trockene Haut klasse. Wasser-Gel-Formeln sind prima für Mischhaut und fettige Haut.
Wie im Gesicht so auch am Körper?
Arme, Bauch, Po, Beine und Füße dürft Ihr auch im Sommer gerne mit Öl verwöhnen. So kommt die Bräune perfekt zur Geltung. Wer den Effekt auf die Spitze treiben will, kann Schimmeröl auftragen und sich über den Ultra-Glow freuen. Aber Vorsicht am Rücken und am Dekolleté – dort könnte die Mischung von Schweiß und Öl zu Pickelchen oder Irritationen führen.
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Titelbild: ©Kelly Sikkema on Unsplash