Hormonfrei verhüten: 6 Alternativen zur Pille
Jahrelang haben wir Frauen fast schon selbstverständlich die Pille genommen. Doch immer mehr von uns möchten auf die Hormondosis verzichten, da sie zum einen die Nebenwirkungen fürchten und sich zum anderen endlich wieder sich selbst spüren möchten. Klar, dass eine Alternative zur Pille her muss. Wir stellen Euch fünf Methoden vor, mit denen Ihr hormonfrei verhüten könnt.
Kondome
Zu Kondomen müssen wir nicht mehr viel sagen. Aber: Das Gummi kann nur schützen, wenn es richtig verwendet wird. Achtet darauf, dass die Größe des Kondoms zum Penis passt und werft einen Blick auf das Verfallsdatum. Der Pearl-Index des Kondoms liegt bei zwei bis zwölf. Nutzen 100 Frauen ein Jahr lang Kondome zur Verhütung, werden zwei bis zwölf schwanger.
Diaphragma
Das Diaphragma ist eine Kappe, die Ihr mit einem Verhütungsgel bestreicht und bis kurz vor den Muttermund einsetzt. Dort hat sie die Aufgabe, die Spermien aufzuhalten. Acht Stunden nach dem Sex dürft Ihr das Silikon-Hilfsmittel entfernen. Ihr solltet Euer Diaphragma beim Gynäkologen anpassen lassen, damit es wirksam ist. Sein Pearl-Index liegt bei eins bis 20.
Kupferspirale
Möchtet Ihr mit der Kupferspirale verhüten, solltet Ihr Euch auf den Weg zu Eurer Frauenärztin machen. Diese passt Eure Kupferspirale an und setzt sie mit Hilfe eines medizinischen Eingriffs ein. Durch das Kupfer verändert sich das biochemische Milieu in der Gebärmutter. Die Spermien können sich nicht mehr so schnell bewegen. Schaffen sie es doch, eine Eizelle zu befruchten, hält die Spirale diese davon ab, zur Gebärmutter zu gelangen. Der Pearl-Index liegt bei 0,3 bis 0,8.
Temperaturmessung
Anhand Eurer Körpertemperatur erkennt Ihr, ob Ihr Eure fruchtbaren Tage habt. Dafür messt Ihr Eure Basaltemperatur, also Eure Aufwachtemperatur. Steigt Eure Körpertemperatur bis zu 0,5 Grad Celsius an, bedeutet dies, dass Euer Eisprung gerade hinter Euch liegt. Damit diese Methode funktioniert, solltet Ihr jeden Tag zur gleichen Zeit messen. Außerdem können Stress, Medikamente oder Alkohol das Ergebnis verfälschen. Pearl-Index: 0,8 bis 3.
Zyklus-Tracker
Neue Gadgets wie das Sensor-Armband von Ava oder das Bluetooth Basalthermometer von ovy tracken Euren Zyklus mit einer App. Das Armband von Ava analysiert beispielsweise den weiblichen Zyklus in Echtzeit und wertet dann die Ergebnisse aus. Auf Grundlage neun körperlicher Parameter (Ruhepuls, Hauttemperatur, Herzfrequenzvariabilität, Schlaf, Atemfrequenz, Bewegung, Durchblutung, Bioimpedanz und Wärmeverlust) sammeln die Sensoren des Ava-Armbandes mehr als drei Millionen Datenpunkte, die auf den Anstieg der relevanten Reproduktionshormone Östradiol und Progesteron reagieren. Der Anstieg dieser Hormone geht mit den fruchtbaren Tagen während des Zyklus einher und hilft dabei, sie zu erkennen. Da Frauen das Armband nur in der Nacht tragen und es am nächsten Morgen dann mit der Ava App auf ihrem Smartphone synchronisieren, ersparen sie sich den Aufwand, der durch die Temperaturmessmethode oder andere Fruchtbarkeitsmessverfahren, wie zum Beispiel Ovulationstests, entsteht.
Kalendermethode
Die Kalendermethode ist simpel: Ihr notiert Euch, wann Ihr Eure Periode bekommt und könnt nachvollziehen, wann Ihr Eure fruchtbaren Tage erwartet. Noch einfacher wird es mit einer App. Jedoch eignet sich diese Verhütungsmethode eher für Frauen mit einem sehr regelmäßigen Zyklus. Schwankungen können dafür sorgen, dass sich der Eisprung verschiebt. Der Pearl-Index liegt bei neun.
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Titelbild: ©Martin-Lang on iStock