nachhaltige Mode

Interview mit JAN N JUNE: Mode mit Transparenz

Haben Kleidung und Mode mit Vertrauen zu tun? Höchstens Selbstvertrauen braucht man, um Trends mitzugehen: Wenn man als Mann seine nackten Füße in den Sandalen der Saison zeigt (eine Pediküre wirkt Wunder!) oder als Frau im crop top mit Bauchfreiheit kokettiert. Aber bei Mode und Vertrauen geht es um mehr als oberflächliche Eitelkeiten.

Wir fühlen uns wohl, wenn unsere Kleidung passt und unserem Stil entspricht, aber umso besser, wenn wir wissen, dass sie unter fairen Bedingungen entstanden ist. Für Juliana Holtzheimer und Anna Bornowski bedeutet Vertrauen Transparenz. Mit ihrem Label JAN ’N JUNE produzieren sie Mode deren Geheimnis ist, dass sie keine Geheimnisse hat.

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©Jennifer Endom/Messe Frankfurt

KLARE VERHÄLTNISSE

Was steht bei eurer Arbeit an erster Stelle?
ANNA BORNOWSKI: Egal ob es die GOTS-zertifizierte Baumwolle aus Afrika ist, die wir verwenden, oder unsere Produktionsstätte in Polen: Wir müssen uns auf zuverlässige und ehrliche Partner verlassen. Vertrauen ist bei unserer Idee der transparenten Wertschöpfungskette unverzichtbar.

JULIANA HOLTZHEIMER: Wir haben eine Familie in Breslau gefunden, mit der wir inzwischen unsere ganze Kollektion anfertigen. Wir können dank der geringen Entfernung oft vor Ort sein und haben abgemacht, dass keine Arbeiten an Dritte weitergegeben werden.

Gehören Kleidung und Vertrauen für euch zusammen?
ANNA BORNOWSKI: Nicht direkt. Aber mit jeder Kaufentscheidung, die ich treffe, übernehme ich automatisch Verantwortung. Ob ich will oder nicht. Ich möchte lieber solche Unternehmen unterstützen, denen ich vertraue.

JULIANA HOLTZHEIMER: Und wir wollen, dass unsere Kundinnen sich auf uns verlassen können. Bei jedem unserer Produkte, wissen sie genau wie und woraus es gemacht ist.

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©Jennifer Endom/Messe Frankfurt

In der aktuellen Kollektion gibt es zum Beispiel ein hellblaues Top, das hinten geschlitzt ist …
JULIANA HOLTZHEIMER: Das ist das Coco Rib Ocean-Top. Es besteht aus geripptem Biobaumwolljersey, aus der Türkei, das wir über Lebensbekleidung, einem Anbieter für nachhaltige Stoffe, beziehen. All das und viel mehr erfährt man auf unserer Webseite oder man scannt den QR-Code auf dem Label.

Die Trendforscherin Lidewij Edelkoort sieht in ihrem aktuellen Manifest „The Emancipation of Everything“ vorher, dass wir Konsumenten uns nach „trusted fibers“ sehnen, Stoffen, denen wir vertrauen können. Was haltet ihr davon?
JULIANA HOLTZHEIMER: Das ist ein nachvollziehbarer Gedanke. Schließlich verbringen wir viel Zeit in unserer Kleidung und unser größtes Organ – die Haut – ist ihr direkt ausgesetzt. Lebensmitteln stellen wir die „Vertrauensfrage“ schon jetzt und hinterfragen ihre Herkunft und Produktion. Es ist nur konsequent, wenn wir diese Entwicklung auch für unsere Kleidung einfordern.

Erfahrt mehr über das Label auf jannjune.comfacebook.com/Jan-n-June und instagram.com/jannjune.

Quelle/Bildquelle: Greenshowroom