Textilbezeichnungen: Das solltest Du über Stoffe wissen
Baumwolle, Elasthan, Viskose oder Seide – beim Blick auf das Pflegeetikett unserer Lieblingsklamotte begegnen uns diese und viele andere Textilbezeichnungen. Aber was steckt eigentlich dahinter? Wir geben Euch einen Wegweiser durch den Materialdschungel und erklären Euch die wichtigsten (Trend-) Stoffarten und ihre Eigenschaften!
Baumwolle
Baumwolle ist die mit Abstand bekannteste Naturfaser und die am häufigsten eingesetzte Textilfaser in der Bekleidungsindustrie. Sie wird aus den Samenhaaren der Baumwollpflanzen gewonnen und gehört botanisch gesehen zu den Malvengewächsen. Kleidungsstücke können zu 100 Prozent aus Baumwolle bestehen –häufig wird diese jedoch mit anderen Faserarten wie Viskose, Elasthan oder Leinen gemischt.
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Vorteile
- hautfreundlich (kein Kratzen)
- für Allergiker geeignet
- sehr saugfähig
- pflegeleicht
- strapazierfähig/dehnbar
Nachteile
- knittert schnell
- trocknet langsam
- Farben waschen sich schneller aus
- geringe Elastizität
- wärmt nicht besonders gut
Seide
Seide ist eine der ältesten und edelsten Naturfasern und kommt mit ihrem organischen Aufbau der menschlichen Haut am nächsten. Sie wird aus den Kokons der Seidenraupen gewonnen, ist die einzige in der Natur vorkommende textile Endlos-Faser und besteht hauptsächlich aus Protein. Seide ist in der Mode aufgrund des hohen Tragekomforts sehr beliebt, gehört jedoch nach wie vor zu den teuersten Textilien.
Vorteile
- hautfreundlich
- temperaturausgleichend (kühlt im Sommer/wärmt im Winter)
- knittert nicht
- atmungsaktiv
Nachteile
- aufwendige Reinigung
- verblasst schnell
- hohe Empfindlichkeit
- sehr teuer
Leinen
Leinen wird aus den Fasern des Flachs hergestellt und war bevor es von Baumwolle abgelöst wurde, das führende Material im Textilbereich. Seit einigen Jahren ist der fein gewebte, qualitativ hochwertige Stoff wieder im Kommen, da immer mehr Wert auf ökologische Naturfasern gelegt wird.
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Vorteile
- strapazierfähig
- hautfreundlich
- schmutzunempfindlich
- temperaturausgleichend
- flusenfrei
- natürlich antibakteriell
Nachteile
- knittert schnell (durch geringe Elastizität der Faser)
- kann beim Waschen schnell einlaufen
Viskose
Viskose ist die natürlichste unter allen Kunstfasern, denn ihr Grundstoff ist Zellulose aus Holzarten wie Buche, Fichte, Bambus oder Eukalyptus. In einem aufwendigen chemischen Verfahren entstehen aus der Zellulose Viskosefasern, die anschließend zu Endlosfasern gesponnen werden. Aufgrund der weichen Haptik und des seidigen Glanzes wird Viskose auch Kunstseide genannt.
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Vorteile
- hautfreundlich
- angenehmes Tragegefühl
- atmungsaktiv
- für Allergiker geeignet
Nachteile
- knittert schnell
- mäßig strapazierfähig
- kann beim Wasche schnell einlaufen
- leicht entflammbar
- nicht trocknergeeignet
Modal
Auch Modal ist eine Kunstfaser, die auf chemischen Weg aus Zellulose aus dem Holz der Buche gewonnen wird. Im Gegensatz zu Viskose hat Modal den Vorteil, reißfester zu sein.
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Vorteile
- pflegeleicht
- knitterarm
- saugfähig
- angenehmes Tragegefühl
- atmungsaktiv
Nachteile
- besitzt keine wärmenden Eigenschaften
Lyocell | Tencel
Die Kunstfaser Lyocell wird vom weltweit größten Hersteller unter dem Namen Tencel vertrieben und ist eine nachhaltige Alternative zu Viskose, da sie eine besonders umweltfreundliche Zellulosefaser ist. Zwar wird auch sie künstlich aus Holz (asiatisches Eukalyptusholz) gewonnen, jedoch kommen nur umweltschonende Lösungsmittel zum Einsatz.
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Vorteile
- saugfähig
- pflegeleicht
- temperaturausgleichend
- angenehmes Tragegefühl
- atmungsaktiv
- strapazierfähig
- für Allergiker geeignet
Nachteile
- keine
Elasthan
Elasthan ist eine dehnbare Chemiefaser mit hoher Elastizität. Normalerweise wird Elasthan mit anderen Fasern gemischt, um diesen Elastizität zu geben. Eingesetzt wird das Material für Kleidungsstücke, die dehnbar, passgenau und bequem sein sollen, z.B. für Sportbekleidung, Unterwäsche, Socken oder Badetextilien.
Vorteile
- extrem dehnbar und elastisch
- formbeständig
- strapazierfähig
- fusselt nicht
- pflegeleicht
- knitterarm
Nachteile
- nicht atmungsaktiv
- schlecht biologisch abbaubar
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Polyester
Polyester ist eine synthetische Faser, die nicht zuletzt wegen ihrer unkomplizierten Beschaffenheit zu einem der beliebtesten Bekleidungsstoffe zählt. Die extrem kleinen Poren machen den Stoff sehr dicht und dadurch abweisend gegenüber Wasser oder Schmutz.
Vorteile
- pflegeleicht
- formbeständig
- strapazierfähig
- schnell trocknend
- bügelfrei
Nachteile
- schlechte Atmungsaktivität
- potentiell hautreizend (kann Wärmestau verursachen)
- nicht winddicht
- schlecht biologisch abbaubar
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Titelbild: ©knape on iStock