Narbenpflege

Narben sind zum Glück nicht immer ein Schönheitsmakel. Dennoch empfindet jeder sie anders und neben der Optik können Narben auch körperliche Beschwerden verursachen. Daher ist eine richtige Narbenpflege von Anfang an sehr wichtig. Wir stellen euch die wichtigsten To dos und Produkte rund um die Narbenpflege vor.

NARBENPFLEGE: NICHT NUR AUS ÄSTHETISCHEN GRÜNDEN

Während kleine Narben am Körper oder Gesicht kaum jemanden stören und sogar als schön angesehen werden, gibt es natürlich auch Narben von Operationen oder Verletzungen, die man gerne verbergen oder reduzieren möchte. Nach schweren Unfällen oder plastischen Eingriffen wie Facelifts, Brustvergrößerungen oder Straffungen will der Betroffene die Narbe oft so gut wie möglich unsichtbar machen. Grundsätzlich gilt: Narbenheilung ist ein langwieriger Prozess. Während die Wunde anfänglich heilt, „reift“ die Narbe selbst eher und passt sich so langsam dem umgebenden Gewebe wieder an. Die Narbenheilung wird außerdem durch viele verschiedene Faktoren beeinflusst, weshalb es auch zu einer gestörten Narbenbildung kommen kann. Rote Narben oder wulstige Narben stören nicht nur die Ästhetik, sie können auch Schmerzen verursachen, jucken, die Beweglichkeit des Körpers einschränken sowie eine irritierte Empfindungsfähigkeit gegenüber Temperaturen und Schmerzen hervorrufen.

NARBE IST NICHT GLEICH NARBE

Es gibt zahlreiche verschiedenen Narben und je nach Art und Ausprägung kann eine individuelle Beratung, zum Beispiel beim Hautarzt nötig sein. Jedoch ist es grundsätzlich wichtig, frühzeitig mit der Pflege zu beginnen, da man auf eine jahrealte Narbe oft nur noch wenig Einfluss nehmen kann. Je nach Größe der Wunde erreichen Narben ihr endgültiges Aussehen erst nach etwa zwei Jahren und lassen sich bis dahin noch positiv beeinflussen. Gerade ältere Narben haben sich jedoch schon manifestiert und brauchen dann eine längere Behandlung. Für die Pflege frischer Narben sollte man mindestens acht Wochen einkalkulieren, bei älteren Narben bis zu sechs Monate. Solange die Narbe hart und rötlich ist, sollte die Pflege fortgesetzt werden bis die Hautfarbe oder ein leicht weißlicher Farbton erreicht ist.

WELCHE PRODUKTE FÜR DIE NARBENPFLEGE GIBT ES?

Es gibt spezielle Pflegecremes für die Narbenpflege und zum Beispiel auch praktische Massagesroller und Narbenpflaster. Viele Produkte setzen dabei auf Inhaltsstoffe wie Zwiebelextrakt, Allantoin, Heparin oder Silikon. Zudem ist der Sonnenschutz für die richtige Narbenpflege extrem wichtig. Gerade während der Ausbildung der reifen Narbe muss diese mit einem UV-Blocker geschützt werden, da es ansonsten zu einer unschönen und bleibenden Pigmentierung kommen kann. Häufiges Eincremen mit Sonnenschutz (LSF>25) oder eine kombinierte Narbenpflege mit UV-Schutz ist daher optimal für Narben, die der direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind. Erst wenn die Narbe völlig blass und weich ist, kann auf den UV-Schutz verzichtet werden.

BESONDERS WICHTIG: DIE MASSAGE

Die Massage ist extrem wichtig für die Narbenpflege, im besten Fall wird dabei gleichzeitig die Narbencreme in die junge Narbe einmassiert. Auch Körperöl ist empfehlenswert: Die Narbe dazu zweimal täglich über mindestens drei Monate mit Körperöl massieren. Gerade ältere Narben profitieren auch von einer regelmäßigen Massage, da die Kollagenfasern geschmeidiger werden und die Narbenstruktur sich verbessert. Dadurch wird die Narbe beweglicher, flacher, weicher und blasser.

Massage-Anleitung:
1. Nach dem Duschen die Narbe 8 bis 10 Minuten intensiv mit Narbencreme und kreisenden, druckvollen Bewegungen massieren.
2. Cremereste entfernen und die Narbe mit einem Narbenpflaster abdecken oder an unbekleideten Stellen einen Narbenstift benutzen.
3. Abends das Pflaster entfernen, die Narbe mit Narbencreme massieren und mit dem gleichen Narbenpflaster wieder bedecken. (Narbenpflaster können bis zu 3 Wochen benutzt werden)

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