Natur hautnah: Der Trend geht zu Biophilic Design
Dass die Natur uns gut tut, ist schon lange bekannt und mittlerweile auch wissenschaftlich belegt. Denn der Kontakt zur Natur hat positive Auswirkungen auf unser körperliches, geistiges und emotionales Wohlbefinden. Kein Wunder also, dass Städter regelmäßig „Waldbaden“ und dabei die Hektik des urbanen Lebens hinter sich lassen. 2022 geht dieser Trend mit Biophilic Design noch einen Schritt weiter. Statt in die Natur rauszufahren, lassen wir sie bei uns einziehen.
Was ist Biophilic Design?
Hinter dem innovativen Konzept steckt die Idee, eine natürliche und naturnahe Umgebung in unserem Lebensraum zu schaffen. Populär machte das Konzept der US-amerikanische Biologe E. O. Wilson, der in den 1980er-Jahren auf die essenzielle Bedeutung der Natur für das Wohlbefinden der Menschen hingewiesen hat.
Durch „Biophilie“ drücken wir unsere „Liebe zum Lebendigen“ aus und genau darum geht es: Weg vom funktionalen, technologisch geprägten, urbanen Lifestyle, hin zu einer natürlichen, erholsamen und inspirierenden Umgebung, in der wir leben und arbeiten. Um eine solche Atmosphäre zu kreieren, holen wir uns Inspiration aus der Natur. Mit organischen Naturoberflächen, Pflanzen, natürlichem Licht sowie beispielsweise Raumdüften imitieren wir die Natur und schaffen einen Kontrast zur städtischen Umgebung.
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Was sind die Prinzipien des Biophilic Designs?
Charakteristisch für biophile Räume ist eine natürliche Beleuchtung, die sich je nach Tageszeit auch verändert. So werden wir nicht in unserem natürlichen Tagesrhythmus gestört und gehen eine bessere Verbindung mit der Außenumgebung ein. Auch Farben, Bewegungen, Düften, Geräuschen, Materialien und Strukturen der Natur werden eingesetzt, um unser Wohlbefinden zu steigern. Studien zeigen, dass Arbeitsplätze mit großen Fenstern, vielen Pflanzen und sorgfältig platzierten natürlichen Elementen die Menschen beruhigen und sie sich so besser konzentrieren können. Im Gegensatz dazu werden Arbeitsplätze, die durch Lärm, wenig natürliches Licht und keine Begrünung gekennzeichnet sind, mit einer höheren Ausfallquote in Verbindung gebracht. Kein Wunder also, dass Biophilic Design bereits großen Anklang in vielen Unternehmen findet.
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Wie können wir unser Zuhause nach den biophilen Prinzipien gestalten?
- Auf natürliche, lokal produzierte Materialien setzen, wie beispielsweise Holz, Wolle, Leder oder Naturstein.
- Fenster schaffen Ausblick und schenken Licht. Sie sind die Schnittstelle zwischen Wohnraum und Natur.
- Von der Natur inspirierte Farben verwenden, z.B. Grün- und Brauntöne, die an den Wald erinnern, oder verschiedene Gelbnuancen, die den Verlauf der Sonne widerspiegeln.
- Bei Möbeln und Accessoires auf natürliche Formen und Muster achten. Während die meisten Möbel eher geradlinig designt sind, orientiert sich biophiles Design an natürlichen, oftmals runden Formen, z.B. ein ovaler Couchtisch oder ein geschwungener Sessel.
- Auch der Außenbereich spielt eine wichtige Rolle beim biophilen Design, denn an ihm können wir den Wechsel der Jahreszeiten spüren und erleben. Ob Balkon, Terrasse oder Veranda, spielt dabei keine Rolle.
- Auch in Innenräumen sind Pflanzen essentiell, denn sie verbessern die Raumakustik und das -klima.
- Natürliche Raumdüfte, Musik und Naturgeräusche wie Meeresrauschen oder Flussläufe holen die Natur nach Hause. Auch kleine Wasserspiele bringen anregende und bewegte Elemente in den Raum.
- In Ecken, wo kein natürliches Licht hinkommt, kann man mit Einsatz von direkter und indirekter Beleuchtung hell erleuchtete und abgedunkelte Bereiche schaffen – ganz nach dem Vorbild der Natur.
- Zu guter Letzt: Frische Luft reinlassen.
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Titelbild: ©Rachel Claire on Pexels