Let’s go nuts: Nussmilch ist der neue Trend-Drink
Smoothies sind inzwischen längst in unserem Alltag angekommen und auch so manch andere Getränke haben für Abwechslung in unserem Flüssigkeitshaushalt gesorgt. Neben Weizengrassaft und Co. wirkt der aktuelle Trend fast schon wie eine Rückkehr zum Bodenständigen: Nussmilch. Wir stellen euch die Milch vor, die eigentlich gar nicht so heißen dürfte.
WAS IST NUSSMILCH?
Die sogenannte Nussmilch ist ein flüssiger Extrakt aus Nüssen und eine pflanzliche Alternative zur Kuhmilch. Daher ist sie vor allem für Menschen interessant, die aufgrund einer Laktoseintoleranz oder Milcheiweiß-Allergie auf Kuhmilch verzichten müssen oder aus ethischen Gründen möchten, wie zum Beispiel Veganer. Ihre Verwendungsmöglichkeit lässt sich mit der von Milch vergleichen, weshalb Nussmilch als Milchersatz gilt. Für die Zubereitung werden zum Beispiel Haselnüsse oder Walnüsse verwendet, prinzipiell sind aber alle fast all Nüsse geeignet. Das Grundrezept besteht aus Nüssen und Wasser, wobei viele der kommerziellen Produkte mit 2-3 % oft nur einen sehr niedrigen Nussanteil haben und hauptsächlich aus Wasser, Zucker und Geschmacksverstärkern, sowie Konservierungsstoffen bestehen. Da der Herstellungsprozess üblicherweise ohne Erhitzen auskommt, ist Nussmilch übrigens auch im Rahmen einer Rohkost-Ernährung geeignet.
DIE MILCH, DIE NICHT SO HEISSEN DARF
Nussmilch darf aufgrund einer EU-Verordnung zum Schutz der Bezeichnung von Milch und Milcherzeugnisse bei ihrer Vermarktung nicht als solche bezeichnet werden. Stattdessen findet ihr meistens die Bezeichnung „Nussdrink“ auf dem Etikett. Ähnlich ist es auch bei den sogenannten Reisdrinks oder Haferdrinks, die euch eventuell schon mal im Supermarkt begegnet sind. Einzig Kokosmilch darf als Milch bezeichnet werden, da sie bereits vor der Verordnung als solche auf dem Markt war.
Interessante Fakten: Zum Schutze tierischer Milch und Milcherzeugnisse waren Soja-, Getreide- oder Nussmilch noch bis 1990 in Deutschland verboten. Während Milch wie Kuhmilch zu den Grundnahrungsmitteln zählt und mit 7 % besteuert wird, zählen pflanzliche Alternativen wie Soja- oder Hafermilch zu den Genussmitteln und werden mit 19 % besteuert.
DIE MILCH MACHT’S: WIE GESUND IST NUSSMILCH?
Nussmilch hat durch die Nüsse einen hohen Fettanteil (abhängig von der verwendeten Nussart, aber ähnlich wie Vollfett-Kuhmilch). Sie enthält aber auch viele gute, pflanzliche Ballaststoffe, Kalzium und einen hohen Gehalt an Spurenelemente, Eisen, Vitamin E, sowie Omega 3 und Omega 6. Natürlich ist Nussmilch vor allem für Menschen interessant, die an Lebensmittelunverträglichkeiten oder -allergien leiden, da sie keine Laktose und Gluten enthält. Gerade bei den gekauften Produkten muss man aber unbedingt auf die zugesetzten Zutaten wie Zucker achten, da diese die Nussdrinks dann schnell zur Kalorienbombe machen. Im Vergleich zu Kuhmilch enthält Nussmilch kaum Kalzium und weniger Proteine.
NUSSMILCH SELBST HERSTELLEN
Zutaten (für circa einen Liter): 200 g Nüsse (zum Beispiel Mandeln, Cashews oder Haselnüsse) Wasser
Zubereitung:
1. Die Nüsse am besten über Nacht in Wasser einweichen
2. Wasser abschütten und die Nüsse in einen Hochleistungsmixer geben und bis zur Ein-Liter-Markierung auffüllen
3. Für ein bis zwei Minuten auf einer hohen Stufe durchmixen bis die Flüssigkeit langsam weiß wird und keine größeren Nussstückchen mehr enthält
4. Die Flüssigkeit durch einen sogenannten Nussmilchbeutel (Durchseihtuch) geben. Dazu das Tuch über eine große Schüssel halten und die Milch langsam durch das Tuch seihen. Dadurch wird die Nussmilch feiner und letzte Nussstückchen werden herausgefiltert
Tipp: Man kann die Nussmilch nach Geschmack mit Vanille, Zimt, Honig, Muskatnuss, Kakao oder Salz verfeinern. Auch Trockenfrüchte können der Nussmilch einen besonderen Geschmack geben. Diese einfach vor dem Mixen zu den Nüssen geben.
Die frische Nussmilch hält sich im Kühlschrank ein paar Tage. Die Nussreste können anschließend zum Backen, in Smoothies oder im Müsli verwendet werden.
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