Rosacea: Wenn die Haut errötet…
Rosacea ist eine der häufigsten Hauterkrankungen zwischen dem 30. und 50. Lebensjahr. Die sogenannte Gesichtsrose wird oftmals wegen ihrer ähnlichen Symptome mit Akne oder perioraler Dermatitis verwechselt. Dabei ist Rosacea eine chronische, entzündliche Erkrankung von Gefäßen und Talgdrüsen des Gesichts. Im Interview mit Prof. Dr. Thomas Jansen, Universitätsklinikum Essen, bekommen wir Einblicke in das Thema und hilfreiche Tipps.
WAS IST ROSACEA?
Alleine in Deutschland sind ca. 4 Millionen Menschen von Rosacea betroffen, vor allem Menschen mit heller Haut und blauen Augen – und Frauen häufiger als Männer. Rosacea ist weder schmerzhaft noch ansteckend. Dennoch ist sie für viele Betroffene aufgrund der optischen Hautveränderungen psychisch stark belastend. Während die Flushs im Anfangsstadium noch kurzzeitig sind, folgen in späteren Stadien flächige Rötungen der Wangen (Erytheme), Entzündungen, Eiterbläschen, Knötchen und Pusteln. Vielfach sind geweitete rote Äderchen sichtbar (Teleangiektasien). Im Spätstadium der Rosacea kann dies bis zur Knollennase (Rhinophym) führen. Typisch für die Hautkrankheit ist der schubweise Verlauf: Phasen von leicht unreiner Haut wechseln sich ab mit kleinen Pickelchen und Pusteln.
WODURCH ENTSTEHT ROSACEA?
Prof. Dr. Thomas Jansen: Die Rosazea kommt durch das Zusammenwirken verschiedener Faktoren zustande. Auf der Grundlage einer genetischen Veranlagung entsteht in der Gesichtshaut eine an den Blut- und Lymphgefäßen lokalisierte Entzündung. Hierbei sind der schädigende Einfluß von freien Radikalen, die durch Sonnenstrahlen entstehen, und eine fehlgesteuerte Reaktion der angeborenen Immunabwehr der Haut von wesentlicher Bedeutung. Die Erscheinungsformen der Erkrankung werden durch innerliche (z. B. Stress) und äußerliche Faktoren (z. B. Medikamente) beeinflußt.
WARUM TRITT SIE ÜBERWIEGEND BEI FRAUEN AB 30 AUF?
Prof. Dr. Thomas Jansen: Frauen erkranken zwei- bis dreimal häufiger an einer Rosazea als Männer. Eine Ausnahme bildet das Rhinophym (Knollennase), die fast ausschließlich bei Männern vorkommt. Die Geschlechtsverteilung der Erkrankung spiegelt den Einfluss von genetischen und hormonellen Faktoren wider. Typische Frühsymptome, die schon vor dem 20. Lebensjahr auftreten können, sind anfallsweise vorübergehende Rötungen, die von Hitzegefühl, Brennen oder selten Juckreiz begleitet sind. Im weiteren Verlauf gehen sie in bleibende Rötungen über. Zusätzlich entwickeln sich zunehmend sichtbar rote Äderchen. Das wiederholte Auftreten von entzündlichen Pickeln und Knötchen in Schüben ist typisch.
WELCHE INHALTSSTOFFE WIRKEN BEI ROSACEA?
Prof. Dr. Thomas Jansen: Bei Ambophènol handelt es sich um Substanzen, die aus den Blättern von Tambourissa trichophylla gewonnen werden, einer Pflanze, die auf Madagaskar und den Komoren beheimatet ist. Diese Substanzen verleihen den Pflanzen ihre Farbe und erfüllen eine Reihe von biologischen Funktionen. Sie wirken der Entzündung an den Blut- und Lymphgefäßen entgegen, wie sie für die Rosazea kennzeichnend ist. Aber auch das Gefäßwachstum, das in der Rosazeahaut verändert ist, wird günstig beeinflußt. Neurosensine ist eine körpereigene Substanz, welche die extreme Empfindlichkeit der Rosazeahaut günstig beeinflusst. Nicht zu vergessen ist die Grundlage des Präparates, die zur Wirkung bei der Rosazea beiträgt.
KANN ROSAZEA FÜR IMMER VERSCHWINDEN ODER MUSS MAN DAUERHAFT CREMEN?
Prof. Dr. Thomas Jansen: Grundsätzlich handelt es sich um eine chronische Erkrankung der Gesichtshaut, die eine dauerhafte Anwendung eines Präperats erforderlich macht, damit die genetische Veranlagung nicht immer wieder zu Erkrankungsschüben führt. Es ist aber jederzeit möglich, dass die Erkrankung spontan abheilt.
HABEN LIFESTYLE-ASPEKTE WIE SONNE UND SAUNA EINEN NEGATIVEN EINFLUSS AUF DIE HAUTRÖTUNGEN?
Prof. Dr. Thomas Jansen: Die Rötungen der Gesichtshaut (Flushreaktionen) werden durch Faktoren beeinflusst, die auf die Gesichtshautdurchblutung Einfluss nehmen. Dazu zählen auch Lifestyle-Aspekte wie Sonne und Sauna. Andere Faktoren umfassen Alkohol, scharfe Gewürze, Temperaturwechsel, Stress, heiße Getränke und Speisen.
Quelle: beautypress.de