Soul Food: Iss Dich glücklich!
Soul Food ist Essen, das glücklich macht. Es ist eben Futter für die Seele – und davon können wir gerade in der kalten Jahreszeit eine Menge gebrauchen.
Ursprünglich stammt der Begriff Soul Food aus den Südstaaten der USA und steht für traditionelle Gerichte der afro-amerikanischen Küche. Als typische Zutaten gelten Reis, Bohnen, Mais, Weizen, Süßkartoffeln, Hähnchen- und Schweinefleisch, Fisch, aber auch Erdnüsse und Bananen. Entstanden aus dem wenigen, was zur Verfügung stand – bodenständig, sättigend, tröstend. Gewürzt wurde mit traditionellen Gewürzen wie Cayennepfeffer, Muskatnuss, Piment, Zimt und Gewürznelken. Heute ist der Begriff Soul Food jedoch global verbreitet und steht einfach für Rezepte und Zutaten, die glücklich machen. Das kann für den einen ein süßer Schokoladenkuchen sein, für den anderen ein herzhafter Auflauf, Instagrammer betiteln gerne auch ihre ausgefallenen Superfood Bowls, Zoodles und Co. als #soulfood. Daran sieht man, dass Soul Food nicht zwangsläufig kalorienarm sein muss – es muss die Stimmung nach oben treiben und das funktioniert für jeden auf eine andere Art.
LEBENSMITTEL, DIE GLÜCKLICH MACHEN
Fest steht aber, dass es tatsächlich Lebensmittel gibt, die die Ausschüttung des Glückshormons Serotonin fördern. So zum Beispiel Schokolade! Schon der Gedanke an Schokolade, die zartschmelzend auf der Zunge zergeht, löst bei vielen Menschen ein wonniges Wohlgefühl aus. Auch die in echtem Kakao enthaltene psychotrope Substanz Theobromin wirkt – wie übrigens auch Koffein – stimulierend, da sie im Gehirn dafür sorgt, dass stimmungsaufhellende Botenstoffe freigesetzt werden. Die Glücksmomente werden noch durch die Tatsache gesteigert, dass sich Schokolade auf vielfältige Art und Weise genießen lässt – zum Beispiel als große Tasse heißer Schokolade. Der Winterdepressionen kann mit einem Wohlfühl-Tee aus Zimt, Kardamom und Zitronengras getrotzt werden. Honig, Joghurt, Cornflakes und Obst steigern den Serotoninspiegel bereits am Frühstücksstisch und bringen damit Motivation für den Tag. Ein gemütliche Candle-Light-Dinner trägt dann erneut nochmal zu einem Glücksmoment bei.
Aprikosen, egal ob frisch oder getrocknet, steigern das Glücksgefühl. Die Aminosäure Tryptophan ist hier reichlich enthalten und wird im Körper in Serotonin umgewandelt. Es wirkt der Tagesmüdigkeit und Depression entgegen. Tryptophan wird teilweise in Vitamin-B3 (Niacin) umgewandelt. Das wirkt gegen Schlafstörungen, Konzentrationsschwäche, Appetitlosigkeit und Gereiztheit. Auch Bananen gelten als gesunde Stimmungsaufheller, weil sie die Produktion der Glückshormone im Gehirn steigern und außerdem einen hohen Anteil an Magnesium und Kalium enthalten. Zudem lassen sich Bananen schnell und effektiv zu Soul Food verarbeiten. Schoko-Bananen-Muffins beispielsweise bringen die Exotik der Südstaaten auf den heimischen Tisch.
Auch wenn es zunächst mal nicht danach aussieht: Getreideprodukte wie Dinkel und Naturreis zählen zu den besten Lieferanten für Endorphine, den wohl bekanntesten Glückshormonen. Reis enthält zudem Selen und Magnesium, die bei Niedergeschlagenheit, Stress, Erschöpfung und Depressionen helfen. Doch neben Getreide zählen auch Süßkartoffeln und Spargel als Soul Food. besteht Süßkartoffeln bestehen aus vielen Nährstoffen sowie Eisen und Vitamin B6. Dagegen haben Stimmungstiefs, Depressionen, Heißhunger und Trübsinn keine Chance. Diese Knolle hält außerdem den Blutzuckerspiegel konstant. Spargel spielt mit seinem enthaltenen Vitamin-B-Komplex eine wichtige Rolle für das Nervensystem und die Gemütsverfassung. Nährstoffe, wie Vitamine A, C, K, Folsäure, Kalium, Mangan, Protein und Kupfer tragen zur erhöhten Körperenergie bei und heben den mentalen und emotionalen Gesamtzustand.
Aber auch Fisch und Fleisch können in Maßen zur Steigerung des Wohlbefindens beitragen. Fettreiche Fischsorten wie Hering, Makrele oder Thunfisch enthalten Omega-3-Fettsäuren, die das Gehirn als Baustein für neue Zellen und die Bildung neuer Synapsen braucht.
Besonders effektive Stimmungsaufheller findet sich außerdem im Gewürzregal. Vanille gilt beispielsweise als aphrodisierend. Der Verzehr beeinflusst nachweislich den Stoffwechsel der weiblichen Sexualhormone. Auch die altbewährte Petersilie enthält psychotrope Wirkstoffe und sorgt für gute Laune. Chili kann als echte Stimmungskanonen gelten. Denn die scharfen Schoten liefern jede Menge Capsaicin. Dieser Wirkstoff sorgt für die Schärfe. Unser Körper reagiert darauf mit der Ausschüttung von körpereigenen Opiaten, sodass wir uns rundum glücklich und zufrieden fühlen. Auch Kardamom kann mehr als nur Gerichte verfeinern: Er beruhigt den Magen, fördert die Verdauung, vertreibt Blähungen und lindert Erkältungsbeschwerden. Außerdem wirken die würzigen Samen sowohl stimmungsaufhellend als auch anregend auf die Liebeslust. Rosmarin und Salbei hingegen gelten als Heilkräuter. Ihre ätherischen Öle fördern die Durchblutung und wirken sich begünstigend auf verschiedene Hirnfunktionen aus. Sie tragen außerdem zur Entspannung bei.
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