Taro: Exotische Schwester der Kartoffel
In der Karibik und Afrika gehört Taro auf den alltäglichen Speiseplan wie bei uns Kartoffeln. Während in den Anbauländern die komplette Pflanze verarbeitet wird, sind es in Europa vor allem die kartoffelähnlichen Taro-Knollen, die immer mehr an Beliebtheit gewinnen. Wir stellen euch das exotische Wurzelgemüse vor und was bei dessen Zubereitung zu beachten ist, denn roh ist es ungenießbar!
Was ist Taro?
Taro ist eine krautige Pflanze, die unter anderem auch Wasserbrotwurzel, Kalo, Taioba, Eddo, Dasheen oder Cocoyam genannt wird. Forscher nehmen an, dass der ursprüngliche Taro von der malaiischen Halbinsel stammt und sich von dort aus in Südostasien, China, Japan und anschließend im Mittelmeerraum verbreitete. Die unterirdisch wachsenden sogenannten Taro-Rhizome (Ein System aus Erdsprossen) sind kartoffelähnlich, fleischig und können bis zu vier Kilogramm schwer werden. Sie zählen zum Wurzelgemüse und haben eine braune, raue Schale mit ringförmigen Narben. Das Fleisch ist bräunlich bis violett gefleckt und sehr stärkereich.
Taro wird hauptsächlich in der Karibik und in Afrika angebaut und zählt zu den bedeutendsten Kulturpflanzen der Tropen und Subtropen. Dort werden neben den Knollen auch die langstieligen, proteinreichen Blätter der Pflanze wie Blattgemüse zubereitet. Im rohen Zustand sind diese jedoch giftig! Dank des hohen Stärkeanteils eignet sich Taro außerdem auch zur Alkoholgewinnung und in der Naturheilkunde werden die geriebenen Knollen unter anderem als kühlende Umschläge zur Behandlung von Zerrungen und Prellungen eingesetzt.
Was ist in Taro enthalten?
Die Knollen enthalten zwischen 15 und 26 % Stärke und etwa 3 % Eiweiße. Zudem sind sie reich an Provitamin A und Vitamin C. Neben Spuren von Fett enthält das Wurzelgemüse jedoch auch schleimige Substanzen und Raphiden. Dabei handelt es sich um haarfeine Kristalle aus Calciumoxalat, die schleimhautreizend wirken. Beim rohen Verzehr können sie zu einem Kratzen in Mund und Hals und zu Verdauungsstörungen führen. Sobald Taro-Knollen gekocht werden, lösen sich diese Stoffe aber.
Wie bereitet man Taro zu?
Generell können Taro-Knollen ähnlich wie Kartoffeln oder Süßkartoffeln zubereitet werden. Man kann sie also zum Beispiel in Salzwasser kochen, rösten, frittieren, backen oder grillen. Achtung: Beim Kochen sollte das Wasser unbedingt einmal gewechselt werden, da die oben genannten Kristalle beim Kochen in das Kochwasser übergehen. Am Schluss kann das Wasser dann einfach abgegossen werden. Die Knollen sollten am besten immer heiß serviert werden, da sie im abgekühlten Zustand eine feste und speckige Konsistenz bekommen. Geschmacklich erinnert Taro an Maronen oder Kartoffeln und eignet sich daher hervorragend als Beilage zu Fleischgerichten oder auch als Einlage in Eintöpfen, Suppen oder Chili. Die Knollen halten bei trockener und kühler Lagerung bis zu fünf Monate. Kaufen kann man die Taro-Knollen aktuell nur in Thai- oder Afrikashops und eventuell auf gut sortierten Gemüsemärkten.
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