Das würde ich auch gerne machen! – Über die Angst vor der eigenen Courage
„Darauf hätte ich ja auch mal Lust“ oder „Das wäre ein Traum von mir!“ – solche Aussagen oder Gedanken kennt wahrscheinlich jeder. Ob es der Mut zur Selbstständigkeit, zum Reisen oder auch nur zu einer radikalen Typveränderung ist: Warum haben wir so oft Angst vor der Realisierung unserer Träume und was machen die anders, die wir immer aus der Ferne bewundern?
Wir schieben unsere Träume oft beiseite bis jemand kommt, der sie lebt!
„Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied“ lautet ein Sprichwort, das so simpel und doch so schwer umzusetzen ist. Denn die Krux am Glück ist ja nun mal, dass man in seiner Schmiede nicht allein ist. Da sind Verpflichtungen, Verantwortung und andere große Worte, die schon im Namen tragen, dass sie uns etwas verwehren. Und so lassen wir uns einschüchtern und verbannen unsere Wünsche oft in die hintere Ecke unseres Herzens. Das funktioniert meistens auch sehr gut, bis wir dann jemandem begegnen, der diesen lang gehegten Traum lebt. In einem Artikel lesen wir von einer Frau, die solo die Welt bereist oder sehen auf Instagram all die Sehnsuchtsorte, die wir gedanklich schon so oft bereist haben.
Ein Promi lässt sich diese auffällige Tätowierung stechen, für die uns der Mut fehlt oder jemand aus dem Bekannten- oder Freundeskreis macht sich selbstständig. Da, beim Blättern, Scrollen und Zuhören meldet sich ganz leise im Kopf wieder die Stimme: „Das würde ich auch gerne machen!“, leider meistens direkt gefolgt von dem großen „Aber…“. Ehrlicherweise ist das auch oft ein Schutzmechanismus, denn wenn wir genug Gründe finden, warum unsere Träume eben genau solche bleiben müssen, ist das irgendwie ja auch bequem. Wieso haben wir so oft Angst vor unserer eigenen Courage?
Wie wird man vom Träumer zum Macher?
Sicherlich lassen sich nicht alle Träume erfüllen und bei all der Motivation zur Veränderung muss man auch realistisch bleiben. Wer davon träumt, als Popstar groß rauszukommen, sollte nicht gleich seinen Job kündigen. Aber wieso nicht in der Freizeit Gesangstunden nehmen? Für die Weltreise fehlt das Geld und ein Sabbatical ist nicht möglich? Auch im Jahresurlaub oder mit kleinen Wochenendtrips kann man sein Fernweh stillen. Tipp: Hier einfach mal völlig neue Urlaubsziele außerhalb der Komfortzone wählen und Dinge wie Campen, Hostel und Co. testen. Denn außerhalb der „Instagram Bubble“ bleibt von der Reiseromantik oft nicht viel übrig. Das ist natürlich nicht das gleiche wie eine Weltreise, aber so kann man auf sicherem Terrain erkunden, ob man wirklich Abenteuer und die große Fremde will.
Wer seit Jahren von der Selbstständigkeit träumt, kann vielleicht erstmal nebenberuflich starten, nach und nach die Arbeitszeit in der Anstellung reduzieren und so seine Geschäftsidee testen. Will heißen: Selten wird jemand von heute auf morgen zum Macher. Neben Entschlossenheit sind die richtigen Finanzen und die passende familiäre Situation zu beachten. Hat man aber erst den Anfang gemacht, ist man entweder sofort beflügelt und bereit weiter zu machen oder merkt, dass die Realität dem Traum gar nicht gerecht wird. In beiden Fällen hat man gewonnen und ein Sprichwort stimmt diesbezüglich: „Egal wie weit der Weg ist, man muss den ersten Schritt tun.“
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Du träumst davon allein zu verreisen? Das sogenannte „Solo Traveling“ ist inzwischen ein großer Trend und mit ein paar Tipps auch für Frauen überhaupt nicht gefährlich. Um zu wissen, was man wirklich will, muss man in sich gehen. Bei dem Ritual „Morning Pages“ startet man den Tag zum Beispiel mit meditativem Schreiben. Du fühlst dich von zu viel Veränderung im Job überfordert oder ermüdet? Dann leidest du vielleicht unter Change Fatigue.
Titelbild: ©Jean Karim Dangou on Unsplash