Umkleide-Horror und Co.: Warum ich fast nur noch online shoppe

Ich liebe Shopping, aber in den letzten Jahren hat sich meine Leidenschaft dafür stark ins Internet verlagert. Das größere Angebot und der fehlende Service und Komfort im stationären Handel haben mich dazu gebracht. Wo es für mich dennoch Vergnügen macht einzukaufen, und was das Shopping-Budget damit zu tun hat.

ENGE UMKLEIDEN, FLÜCHTENDE VERKÄUFERINNEN UND SCHLECHTES ANGEBOT

Jede Frau hatte dieses Erlebnis wahrscheinlich schonmal: Man hat ein vermeintliches Traumteil entdeckt, zieht damit quietschvergnügt und voller Vorfreude in die Umkleidekabine und die Shopping-Freude verfliegt ganz schnell. Da gibt es bei einigen Läden schon mal das Problem mit der Tür oder dem Vorhang: Entweder hängt der so hoch an der Stange, dass selbst ich mit meinen 1,76 m Schwierigkeiten habe, ihn ordentlich zuzuziehen oder er ist von Anfang an vermeintlich so konstruiert, dass er nie ganz zu geht. Der wahre Horror wartet aber in der Kabine: Wer hat den Läden eigentlich gesagt, das weißes Licht von oben eine charmante Beleuchtung ist? Unterwäsche probiere ich deswegen schon gar nicht mehr an, zu deprimierend ist das Bild mit den vermeintlichen Kratern in den Oberschenkeln. Vor Kurzem war ich übrigens in einer Umkleidekabine, in der es weder Haken noch Stuhl gab. Ablagemöglichkeit Fehlanzeige! Steht man dann also mit seinem vermeintlichen Wunschteil in der Kabine, kommt ganz schnell die Ernüchterung und wenn man keine Freundin dabei hat, ist man auch in Sachen Beratung oder Service aufgeschmissen, denn eine Verkäuferin sucht man oft vergeblich. Ich habe auch oft erlebt, dass ich in einer Filiale nach einem bestimmten Teil gefragt habe, dass ich online entdeckt hatte und es das dann ausschließlich online gab. Fast so, als wolle man den lästigen Kunden aus dem Laden halten.

frau beim Online shopping

©filadendron/iStock

KANN MAN SICH EIN SCHÖNES SHOPPINGERLEBNIS NUR MIT EINEM GROSSEN BUDGET ERKAUFEN?

In Sachen komfortables Einkaufserlebnis und Service gibt es für mich immer ein Symbolbild in der Drogerie: Da gibt es den Gang mit der günstigen bis mittelpreisigen Kosmetik, in dem sich auch gerne mal ganze Teenie-Horden um die Tester scharen. Es herrscht ein Kampf zwischen Kajal, Lipgloss und Co. Einen Gang weiter hingegen – Jede Menge Platz und fein säuberlich aufgereihte Tiegel und Tuben. Der Grund: Hier sind die Luxus-Marken platziert. Es wirkt fast so als gelte die Gleichung: Mehr Budget = mehr Spaß und Service beim Einkaufen. Es ist ja auch irgendwie logisch: Das Preissegment selektiert die Kundschaft. Während sich in Stores mit Ware zwischen 5 und 50 € alles von der Schülerin bis zur Angestellten tummelt, braucht es für eine 200 €-Tasche schon eine andere Kundschaft. Doch für mich gibt es gerade in Bezug auf Service und Qualität noch ein anderes Geheimnis: In kleinen, inhabergeführten Läden einkaufen! Der Unterschied, von jemandem bedient zu werden, dem das Geschäft selbst gehört und der das, was er verkauft kennt und liebt, ist enorm! Zudem findet man hier eben oft kleine modische Juwelen, die nicht jeder trägt. Sicherlich muss man dafür bei einigen Boutiquen auch etwas tiefer in die Tasche greifen, das spiegelt sich aber meistens auch in der Qualität wider. Ein weiteres Plus: Man wird in der Regel ehrlich beraten, denn die Inhaberin hat ja kein Tagesziel ihres Chefs im Kopf, sondern möchte vor allem, dass die Kundin wiederkommt und das Geschäft empfiehlt.

schreibtisch mit schönen accessoires

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Damit will ich nicht sagen, dass es nicht auch tolle Ware und engagiertes und serviceorientiertes Personal in Shoppingcentern und Ladenketten gibt und auch in inhabergeführten Läden und Luxus-Stores kann man auf schlechte Verkäuferinnen treffen, aber meine Erfahrungen haben mein Kaufverhalten geändert. Mein Shopping-Mix sieht daher inzwischen so aus, dass ich oft online Dinge zur Auswahl bestelle und das durch gezielte Einkäufe im stationären Handel ergänze. Damit fahre ich ganz gut und spare mir vor allem den Umkleide-Albtraum!

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