Wellbeing Burnout: Krank durch das Streben nach Wohlbefinden
In den letzten Jahren haben wir alle mehr Wert auf unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden gelegt – und das ist großartig. Wir meditieren, setzen auf Achtsamkeit, bewegen uns mehr, versuchen, ausgeglichen und fit zu bleiben. Doch irgendwann kann dieses ständige Streben nach dem „perfekten Wohlbefinden“ das Gegenteil bewirken: Wir sind erschöpft, überfordert und fühlen uns ausgelaugt. Willkommen im Zeitalter des „Wellbeing Burnouts“.
Doch wie kommt es dazu, dass uns ausgerechnet das Streben nach Selbstfürsorge so unter Druck setzt? Und was können wir dagegen tun? Schauen wir uns an, wie sich dieses Phänomen entwickelt hat und wie wir ihm entkommen können.
Der neue Druck, gesund zu sein
Soziale Medien haben einen großen Anteil daran, dass immer mehr Menschen den Druck spüren, perfekt gesund, fit und ausgeglichen zu sein. Auf Instagram, TikTok und Co. wird das Bild eines idealen Lebens gezeichnet: alle sehen perfekt aus, essen „clean“, haben Zeit für Yoga, Meditation und natürlich das perfekte Frühstück. Doch die Realität sieht oft anders aus. Statt zu entspannen, hetzen wir von einer „Self-Care-Routine“ zur nächsten, als gäbe es einen Wettbewerb in Sachen Wohlbefinden.
Und dann passiert es: Wir fühlen uns ausgebrannt – und das ausgerechnet, weil wir alles richtig machen wollten.
Was ist Wellbeing Burnout?
Ein „Wellbeing Burnout“ entsteht, wenn wir versuchen, die Erwartungen an unser eigenes Wohlbefinden so hoch zu setzen, dass der Druck überhandnimmt. Anstatt uns wirklich zu entspannen und den Alltag zu genießen, sorgen wir uns um die „richtige“ Ernährung, um die optimale Schlafdauer und um die perfekte Work-Life-Balance. Dabei übersehen wir oft, dass auch kleine Schritte zu einem gesunden Leben führen können und dass es keine Perfektion in Sachen Wohlbefinden gibt.
So erkennst du die Anzeichen
Ein Wellbeing Burnout kann sich schleichend zeigen und bleibt oft lange unbemerkt. Doch es gibt einige Anzeichen, die dir verraten können, dass du vielleicht schon mitten drin steckst. Ein wichtiges Signal ist ständige Erschöpfung – selbst nach ausreichend Schlaf fühlst du dich müde und ausgelaugt. Auch Ungeduld mit dir selbst kann ein Hinweis sein: Du kritisierst dich ständig, wenn du mal ein „Self-Care-Ziel“ verpasst oder nicht perfekt umsetzt. Die Freude am Alltag schwindet ebenfalls, wenn Aktivitäten, die dir früher Spaß gemacht haben, plötzlich wie lästige Pflichtaufgaben erscheinen. Ein weiteres Indiz ist erhöhter Stress durch „Self-Care“-Routinen – anstatt dich zu entspannen, werden Meditation, Sport und gesunde Ernährung zu einer stressigen To-Do-Liste.
Wege aus dem Wellbeing Burnout
Zum Glück gibt es einfache Wege, um dem Wellbeing Burnout zu entkommen und das Wohlbefinden zurückzuerlangen – ohne dabei in die Perfektionsfalle zu tappen.
- Setze realistische Ziele: Es ist okay, kleine Schritte zu gehen. Du musst nicht alles auf einmal erreichen. Ein gesundes Leben besteht aus vielen kleinen Entscheidungen, nicht aus einem großen „Lifestyle-Plan“.
- Wähle echte Self-Care: Was tut dir wirklich gut? Frage dich, ob du eine bestimmte Routine wirklich brauchst oder ob du sie nur machst, weil „alle anderen“ sie auch machen. Self-Care ist individuell und sieht für jeden anders aus.
- Digitale Pausen einlegen: Eine Pause von sozialen Medien hilft enorm, um den Vergleichsdruck zu senken. Finde ein gesundes Maß an Konsum, und lass dich nicht ständig von „Wellness-Idealen“ beeinflussen.
- Erlaube dir Pausen: Auch wenn es paradox klingt: Gönne dir bewusste Auszeiten von der Selbstoptimierung. Es ist völlig in Ordnung, mal nicht zu meditieren oder beim Essen auch mal nach Bauchgefühl zu gehen.
Die Balance zwischen Wohlbefinden und Perfektion
Wohlbefinden ist etwas, das zu uns kommt, wenn wir uns authentisch um uns selbst kümmern. Es ist wichtig, das eigene Wohlbefinden nicht als Wettbewerb zu betrachten, sondern als ein Gefühl, das von innen heraus wächst. Es geht nicht darum, jeden Tag perfekt zu sein, sondern darum, auf sich selbst zu hören und liebevoll mit sich umzugehen.
Also: Sei nachsichtig mit dir. Wohlbefinden ist kein festes Ziel, sondern ein Weg, auf dem du dich stetig weiterentwickelst – und auf dem auch kleine Schritte zählen.
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